Initiale C – Die Verskorrektur

 =  Correction

Die vielfachen orthographischen und grammatikalischen Fehler in den Quatrains sind zunächst zu korrigieren bevor man die Methoden zur rechnerischen Bestimmung des Jahres der Quatrains anwendet.

Es sind heute verschiedene Originalausgaben der Prophéties bekannt.Ein Textvergleich all dieser Ausgaben zeigt, dass sie sich in der Schreibweise der Quatrains sehr unterscheiden. Dies führt manchmal zu ganz anderen Bedeutungsinhalten und Übersetzungen. Beispielsweise enthält die Ausgabe 1555 im Quatrain C 2.100 das Wort „rien“ = nichts, das in der Ausgabe 1568 „bien“ = gut lautet.

Darüberhinaus lassen sich eine Unzahl von kleineren Differenzen in der Schreibweise gleicher Wörter innerhalb jeder Edition feststellen, etwa wird das Wort „lettre“=Brief manchmal mit zwei, manchmal nur mit einem t geschrieben, oder es wird in manchen Wörtern, beispielsweise „fait, nuit“ ein c eingeschoben, also „faict, nuict“. In diesen Fällen besteht zwar kein Zweifel an der Bedeutung der Wörter, aber da der Schlüssel zur Bestimmung des Jahres eines Quatrains auf dessen Text aufbaut, kommt der Schreibweise dieses Textes besondere Bedeutung zu.

Nun muss darauf hingewiesen werden, dass das zur Zeit von Nostradamus verwendete Französisch noch keine starren Regeln kannte und vielfach mehrere Schreibweisen zuließ. Eben diese Vielfalt in der Schreibweise konnte sich Nostradamus bei der Verschlüsselung zunutze machen. Durch geschickte Wahl der Schreibweise war es ihm möglich die für die Berechnung des Jahres maßgebenden Buchstaben auf die gewünschte Stelle im Quatrain zu positionieren.

Die meisten Interpreten führen diese Differenzen in der Schreibweise auf Druckfehler zurück. Natürlich ist unbestritten, dass sich auch Druckfehler in den Prophéties eingeschlichen haben. Doch meiner Meinung nach, kann damit allein die riesige Menge an Fehlern nicht erklärt werden. Außerdem hat Nostradamus das zum Druck anstehende Exemplar meist selbst durchgesehen, bevor es vervielfältigt wurde.

Ich kam zu dem Schluss, dass Nostradamus zwar die Verse in fehlerfreiem Französisch seiner Zeit formuliert hat, dabei aber jene Schreibweise gewählt hat, die er für die Verschlüsselung brauchte. Um aber die Technik der Verschlüsselung zu verschleiern, hat er NACH der Verschlüsselung absichtlich noch Fehler in den Quatrain eingebaut. Dies ist eine der Hürden, die er für die Entschlüsselung seiner Texte errichtet hat, wobei er offensichtlich vom Grundsatz geleitet worden ist, jede Regelmäßigkeit zu vermeiden. Wie Kryptologen wissen, ist dann nämlich jeder Zugang zur Entschlüsselung immens erschwert.

Diese, von Nostradamus nachträglich eingebauten Fehler, er selbst spricht von „entstellten Wörtern“ und „fehlenden Wörtern“, sind vor der Anwendung der Berechnungsmethoden zu berichtigen bzw. zu ergänzen. Die anagrammatisch gefundene Regel hierzu lautet:

REGEL BerC-05:
CORRIGE CHAQUE PROPHETIE CONFUSE COMME SUIT: COMBIEN IL Y A LETTRE C DANS VERS EN FORME MAUUAISE, COMBIEN PAROLES DANS LEQUEL SONT VICIEUSES OU Y FAILLANT, QUE LANGUE AFFAIBLIE RECTIFIEE EFFECTUE LE CORRECT RESULTAT…

Korrigiere jede ungeordnete Prophezeiung wie folgt: Wie oft der Buchstabe C im Vers der mangelhaften Form vorkommt, so viele Wörter sind in diesem entstellt oder darin fehlend, so dass die verfälschte Sprache berichtigt, das korrekte Resultat erbringt…