Nostradamus hat für die nächste und weitere Zukunft noch zahlreiche Verse (in den Centurien, Almanachen und Sixains) und Prosaprophezeiungen (in den Almanachen) verfasst. Einige Themen, die ihm besonders wichtig erschienen sein müssen, sollen auch hier angeschnitten werden. Diese Themen sind vor allem Krankheit, Krieg und Hunger, das Schicksal der Kirche sowie die Bedrohung aus dem All.
AdV.: Die Seite „Zukunftsschau“ habe ich erstmals im November 2022 ins Netz gestellt und nach einer Überarbeitung und Erweiterung im Juni 2025 neu veröffentlicht.
Krankheit
Der erste Almanach von Nostradamus, der auch Quatrains enthält, ist jener für das Jahr 1555.[1] Darin steht zu Beginn ein allgemeiner Vierzeiler, in dem bereits die genannten Themen Krankheit, Krieg und Hunger genannt sind.
PV 01.55
D’esprit divin l’ame presage atteinte
Trouble, famine, peste, guerre courir,
Eaux, siccite, terre & mer de sang teinte,
Paix, tresve, à naistre, Prelats, Princes mourir.
Die Seele weissagt vom göttlichen Geist berührt
Streit, Hunger, Krankheit, Krieg,
Regenfälle, Trockenheit, Land und Meer vom Blut gefärbt,
Friede, Ruhe, die Geburt (von) Prälaten, den Tod (von) Fürsten.
Wie Nostradamus immer wieder betonte, sind seine Prophezeiungen göttlichen Ursprungs. Die erste Verszeile tut dies neuerlich kund. Die Aufzählung danach zeigt, dass alle Bereiche des menschlichen Lebens von seinen Prophezeiungen betroffen sind.
Ebenso kann den Prosaprophezeiungen in den Almanachen entnommen werden, dass auch in Zukunft immer wieder schwere Krankheiten (Nostradamus spricht meist von peste) auftreten werden. Wie man diese Prophezeiungen zeitlich zuordnen kann, ist im Band 3 meiner Buchreihe „Der Schlüssel“ erklärt.
Neben dem Begriff Krankheit im zitierten Vers nennt Nostradamus auch immer wieder Krieg und damit verbunden Hunger. Diese drei Übel durchziehen seine Zukunftsausssagen.
Krieg
Viele seiner Prophezeiungen betreffen das Geschick der Katholischen Kirche und ihrer Päpste. So schreibt er etwa im Brief an König Heinrich:
Brief H [1569]
Puis le grand empyre de l’Antechrist commencera dans la Atila & Zerses descendre en nombre grand & innumerable, tellement que la venue du sainct Esprit procendant du 48. degrez fera transmigration, deschassant a l’abomination de l’Antechrist, faisant guerre contre le royal qui sera le grand vicaire de Iesus Christ, & contre son Eglise…
Dann wird das große Reich des Antichristen beginnen, in das Attila und Xerxes in großer und unüberschaubarer Zahl herabsteigen werden, derart dass die Ankunft des Heiligen Geistes, ausgehend vom 48. Grad, eine Auswanderung bewirken wird, vertrieben von der Gräueltat des Antichristen, der Krieg gegen den Königlichen führt, der der große Stellvertreter Jesu Christi sein wird, und gegen seine Kirche.
Schon zu Lebzeiten von Nostradamus geisterte der Begriff des „Antichristen“ in Schriften und Büchern herum und versetzte die Leserschaft in Angst und Schrecken. Auch die Kirche machte gerne davon Gebrauch, um den Menschen Angst vor der Hölle zu machen und sie zu sittsamen Leben zu bewegen.
Seit jeher wurde den christlichen Gläubigen die Wiederkunft Jesu Christi zum Jüngsten Gericht (Parusie) gepredigt, damit verbunden das Kommen des Reichs Gottes, das zweite Kommen des Messias. Die Zeit unmittelbar davor wird vom Evangelisten Matthäus äußerst schrecklich geschildert, denn viele falsche Propheten werden auftreten, das Böse wird überhandnehmen und die Liebe wird erkalten (Mt 24,9ff). Spricht Matthäus nur von „falschen Propheten“ und vom „Bösen“, so prägte der Verfasser der Johannesbriefe den Begriff „Antichristos“. Seither belebte die Phantasie der Gläubigen diesen Begriff mit den verschiedensten Inhalten.
Besonders nachhaltig wirkte das um 950 von Adso von Montier-en-Der verfasste Kompendium Libellus de ortu et tempore Antichristi (Büchlein von Ursprung und Zeit des Antichristen). Darin wird der Lebenslauf des Antichristen in mehreren Stationen auf Grund der bekannten kirchlichen Texte zusammengefasst.
In Zukunft kann somit ein neuer Antichrist erwartet werden, der Gräueltaten begehen und Krieg gegen den großen Stellvertreter Jesu Christi, den Papst, führen wird. Die Katholische Kirche wird demnach in große Schwierigkeiten kommen (siehe späteres Kapitel).
Hunger
Die Zahl der weltweit hungernden Menschen steigt seit 2022 wieder an. Die Organisation „Aktion Deutschland hilft“ weist auf ihrer Internetseite derzeit etwa 828 Millionen unterernährte Menschen aus. Im Jahre 2014 waren es noch 629 Millionen. [2]
Die Ursachen für den Hunger sind vielfache: Naturkatastrophen, Armut und Krieg. Dabei gäbe es nach einigen Experten genug Nahrungsmittel auf der Welt, es bestehe eher ein Verteilungsproblem.
Nostradamus sieht in den Almanachen auch für die nächsten Jahre Hunger voraus:
P 279.57 Hunger, fürchterliches Desaster
P 434.65 Hunger ist groß
Aber er sieht auch die Feststellung der Ursachen und die Bekämpfung dieses Problems:
Vers 4.15.1-2
Apensera d’où pres faire venir la famine,
Viendra ressasiement:
Man wird darüber nachdenken, woher der Hunger gekommen sein wird,
Es wird die Sättigung kommen.
Die letzten Jahre
2025 bis 2028
Das Jahr 2025 könnte man als „Annus Calamitatum“ – ein Jahr der Katastrophen bezeichnen. Nostradamus schreibt „O infelix fatum!“, welch unglückliches Schicksal, das den Menschen droht. Bereits früher (2022) habe ich in meiner Homepage sowie im neunten Band meiner Buchreihe „Nostradamus“ (2024) auf die von Nostradamus prophezeiten Schicksalsschläge hingewiesen. Die kommende Zeit wird nicht nur durch Kriege geprägt, sondern auch durch außergewöhnliche Unglücksfälle und Ereignisse, die weltweit Aufsehen erregen. Die hier zitierten Quatrains und Prosaprophezeiungen betreffen die Jahre 2025 bis 2028.
Wechsel an der Spitze der Katholischen Kirche
Einige Ereignisse des Jahres 2025 schildert Nostradamus jedoch nicht in den Centurien, sondern in den Almanachen und zum Teil auch im Brief an Heinrich. So prophezeit Nostradamus den Tod des Papstes Franziskus nur in einigen Almanachen, etwa jenen für 1562 und 1567:
T 59.62-1
Mort de grand prelat
Tod des großen Prälaten
1T 162.67 (ital. Ausgabe)
Il buon prelato in pericolo. Al fine passara.
Der gute Prälat in Gefahr. Am Ende stirbt er.
Der große Prälat ist Papst Franziskus, der, nach längerer Krankheit aus einem Spitalsaufenthalt entlassen wird, aber dann unerwartet am Ostermontag, dem 21. April 2025 infolge eines Schlaganfalls starb. Die Totenmesse für den verstorbenen Papst fand am 26. April am Petersplatz unter der Teilnahme von rund 250.000 trauernden Menschen statt. Dann wurde der Sarg in die Basilika Santa Maria Maggiore überführt. Dort wurde der Papst, wie er testamentarisch festgelegt hatte, in einem schlichten Erdgrab bestattet, das mit einer marmornen Grabplatte, mit der einzigen Inschrift „Franziskus“ versehen, bedeckt wurde.
Im darauffolgenden Konklave wurde am 8. Mai 2025 als sein Nachfolger, der 69jährige amerikanische Kardinal Robert Prevost zum Papst gewählt. Er nahm den Namen Leo XIV. an. Tausende Menschen auf dem Petersplatz in Rom jubelten dem neuen Papst zu, als er erstmals in der Loggia des Vatikans erschien.
Ein amerikanischer Kardinal als Papst war doch für viele eine Überraschung. Doch Nostradamus hat seinen Papstnamen Leo gekannt und im Almanach 1565[3](Vers für den Monat September) in verschlüsselter Weise angegeben:
PV 9.65
Allgemein erhoffte man, dass Leo XIV. den von Papst Franziskus vorgezeichneten Weg fortsetzen werde. Nostradamus schreibt zwei interessante Prophezeiungen dazu:
T 91.59
Weitere Prosaprophezeiungen schildern die Situation noch genauer: Tunis und Algerien sind wegen der „Perser“ (Iraner) sehr beunruhigt. Der Iraner greift Spanien und Frankreich an und nimmt Marseille ein. Die Orientalen bedrohen Narbonne, Leon, Sevilla und Barcelona, sowie die Provence und die Guienne (Südwestfrankreich). Gegen Spanien, dem Tyrrhenischen, Ligurischen und Adriatischen Meer sowie gegen den Westen wird etwas Großes vorbereitet. Und teilweise wegen der Klugheit Maltas, das einem großen Monarchen eine große Flotte entgegenstellt, [sowie durch] den großen Sieg des ersten Monarchen der Christen.
Während der Unruhen in Italien wird der Papst im Vatikan durch ein großes Heer angegriffen. Französische Truppen eilen zu Hilfe. Durch ein schreckliches Himmelsgeschehen (vermutlich einem Meteoreinschlag) enden die Kampfhandlungen plötzlich – aber nur vorübergehend. Das persische Heer zieht sich zunächst zurück. Eine zeitliche Zuordnung solcher Prophezeiungen in den letzten Verszeilen ist nur durch inhaltlichen Vergleich dieser Verszeilen (C) zu den Almanach-Texten (PV, P, T) möglich. Die meisten Aussagen, die diesen Krieg betreffen, hat Nostradamus nämlich in den Almanachen geschrieben. Trotz der herben Verluste siegen schließlich die christlichen Truppen unter der Führung von Chyren/Selin, der zum Kaiser erwählt wird (siehe später). Diese Aussagen werden ergänzt durch viele Prophezeiungen aus den Almanachen, hier eine kleine Auswahl: P 60.53 Ganz Frankreich leidet unter dem Krieg Nach einem vage geschlossenen Frieden, der nicht hält, kommt es zu neuen Kampfhandlungen, die sich ausweiten. Neue Truppen kommen aus dem Osten. Der Krieg geht unvermindert weiter. Nostradamus sieht Übles in Asien, Afrika, Italien, Spanien, Portugal, England, Deutschland und Österreich (Wien). Es ist verständlich, dass Nostradamus hauptsächlich Quatrains über die Kämpfe in Frankreich und im südlichen Raum verfasst hat und weniger über die Ereignisse im nördlichen Europa. Hier zwei Beispiele über die Kämpfe der Christen („Römischen“) gegen die Islamiten („den neuen Glauben“) in Südfrankreich und ihrem Sieg: Gegen den neuen Glauben (sind) die Römischen (bei) Crest versammelt.
Die nachfolgenden Prosaprophezeiungen aus den Almanachen geben einen Eindruck über die allgemeine Situation in Europa. Schon einmal stand die Katholische Kirche am Rande des Ruins. „Vaste Rome ta ruine s’approche“ prophezeite Nostradamus im Quatrain 10.65 (siehe Band 6 meiner Buchreihe). Tatsächlich drangen französische Truppen im Jahre 1798 in Rom ein. Papst Pius VI. wurde für abgesetzt erklärt, inhaftiert und nach Frankreich verschleppt, wo er ein Jahr danach starb. Der Kirchenstaat wurde aufgelöst, in Rom die Republik ausgerufen. Im Jahre 1870 sicherten dagegen französische Truppen den Bestand des Kirchenstaates im Zuge der Vereinigung des italienischen Staates. Als Frankreich seine Schutztruppen aufgrund seines Krieges gegen Deutschland aus dem Kirchenstaat abziehen musste, rückten italienische Truppen ein. Danach kam es zur endgültigen Auflösung des Kirchenstaates und zum Ende der weltlichen Herrschaft des Papstes, Pius IX., der dies jedoch nie anerkannte (siehe Band 7). Erst 1929 konnte eine einvernehmliche Lösung der „Römischen Frage“ zwischen dem Papst und der italienischen Regierung erreicht werden und erhielt der Vatikan volle politische und staatliche Souveränität (siehe Band 8 meiner Buchreihe). Geschichte wiederholt sich – auch das Geschick der Kirche. In Zukunft droht ihr offenbar neuerlich die Auflösung. Nicht nur Nostradamus sah dieses ruinöse Geschehen voraus, sondern auch andere Seher. Berühmt geworden ist die Papst-Prophezeiung des Benediktinermönches und Erzbischofs Malachias, der Ende des 11. Jahrhunderts in Irland geboren wurde. Durch über hundert kurze Orakelsprüche (Devisen) sind alle Päpste seit Cölestin II. (1143-1144) charakterisiert. Gedruckt erschien die Prophezeiung im Jahre 1595, in dem Werk „Lignum vitae“ des belgischen Benediktiners Arnold Wion, der es in seine Beschreibung berühmter Mitglieder des Benediktinerordens aufnahm. Da kein originales Manuskript auffindbar war, sind an der Urheberschaft von Malachias und der Entstehung der Prophezeiungen Zweifel aufgetaucht. Auch die katholische Kirche hat immer wieder versucht, diese Texte zu unterdrücken und sie als Fälschung zu qualifizieren. Dennoch sind sie bis in unsere Tage erhalten geblieben. Der gedruckte Text enthält bei den ersten 77 Devisen auch den Namen des Papstes, also einschließlich des bei Drucklegung amtierenden Papstes Clemens VIII. (1592-1605). Diese Zuordnung erfolgte durch den im 16. Jahrhundert bekannten Kirchenhistoriker Alphons Giaconius. Setzt man seine Zuordnung als richtig und die Reihe der Devisen als vollständig voraus, so lassen sich die Devisen der Päpste des 21. Jahrhunderts feststellen. Die Devise Gloria olivae wurde von vielen Interpreten als die letzte angesehen und Papst Benedikt XVI. zugewiesen. Nach dieser Devise stehe nur mehr ein abschließender Satz über das Ende von Rom. Dem ist aber nicht so. Man muss die Interpunktionen beachten und liest dann: Daher liegen noch zwei weitere Devisen bei Malachias vor! und Die vorletzte Devise „In persecutione extrema“ bezieht sich aber offenbar nicht auf einen einzigen Papst, sondern die Kirche verweilt im Zustand der Verfolgung offnbar länger. Es beginnt in der Zeit von Papst Franziskus, der sein Amt in einer schwierigen Phase angetreten hat, wenn man etwa an die weltweiten Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe von Priestern, verübt an Kindern und Jugendlichen denkt. Oder an die häufige Verfolgung von Christen, nachzulesen auf der Internetseite „Kirche in Not“, der Plattform des gleichnamigen katholischen Hilfswerkes, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Gläubigen überall dort zu helfen, wo sie verfolgt oder bedrängt werden. Die Verfolgung betrifft auch die nach Franziskus kommenden Päpste. Papst Leo XIV. wurde bereits oben erwähnt. Nach ihm kommt laut Nostradamus ein Papst, den er Paul nennt. Ist entweder Paul IV. oder Johannes Paul III. gemeint? Über ihn schreibt Nostradamus in den Sixains folgendes: Diese Formulierung erinnert stark an jene über die Wahl von Benedikt XVI. zum Papst (siehe 2005, Quatrain 10.31, Nr. 12). Muss man daraus nicht schließen, dass ein Ungar zum Papst gekürt werden wird? Er wird mit „ruinösen Schwierigkeiten“ zu kämpfen haben. Unter seinem Pontifikat kommt es auch zur Bildung der „militanten Kirche“, die nicht von allen gutgeheißen wird. Der neugewählte Chef des Schiffes ist der Papst. Er vereint seine Waffen, das von ihm aufgestellte Heer, mit denen von Chyren, dem gebürtigen Bourbonen des Hauses Orléans. Das (vorübergehende) Ende der Kirche sagt aber der Quatrain 6.25 voraus: Aber, wie Nostradamus in einem Almanach versichert, die katholische Kirche kann und wird nicht untergehen, sie wird vielmehr in neuem Glanz wiedererstehen. P 97.63
In diese Zeit fällt auch eine große politische Änderung in Frankreich. Nostradamus spricht von einer „Royalistischen Revolution“ (P 67.59), welche die französische Monarchie wiedererstehen lässt und vor allem Chyren zur zentralen Persönlichkeit dieser Zeit erhebt.
Für die Zeit dieser Kampfhandlungen gibt es ganz wenige eigene Quatrains in den Centurien, die zur Berechnung der Jahreszahl dienen können. Aber viele vorausgehende Quatrains für die Jahre 2016 bis 2022 enthalten in den letzten Verszeilen darüber Aussagen.
Warum hat Nostradamus diese ungewöhnliche Aufteilung in den Centurien vorgenommen? Ich denke, die Erklärung ist folgende: Gemäß dem Schlüssel gibt es eine Gesamtanzahl von 948 Versen (siehe Band 3, Anhang, Seite 225). Um diese Zahl nicht zu überschreiten, war es notwendig statt komplette Quatrains zu verfassen, diese Prophezeiungen auf die vorhergehenden Jahre als Vorgriff zu verteilen. Für den Interpreten bedeutet dies eine Erschwernis, weil für die letzten Verszeilen eine Jahreszahl nach dem Schlüssel nicht berechenbar ist. Die Berechnung eines Quatrains richtet sich ja stets nach der ersten Verszeile. Vers 3.32
Le grand sepulcre peuple Aquitanique
S’approchera pres de la Tosquane:
Quand sera Mars vers du coin Germanique,
De terroir et eau de la gent Mantuane.
Das große Grab wird sich dem aquitanischen Volk
Nähern, nahe zur Toskana.
Wenn der Krieg bei der deutschen Ecke sein wird,
Beim Gebiet und Gewässer des Volkes von Mantua.Vers 6.78
Victoire crier du Selin sur le croissant,
L’Aigle sera en Romanie reclaime.
À Ticino, Milan, Gennes n’y consent.
Puis par ceux mesmes grand basileus claime.
Ein Sieg, verkündet von Selin über den Halbmond.
In der Romanie wird der Adler beansprucht werden.
In Pavia, Mailand, Genua stimmt man dem nicht zu.
Dann wird der Große durch diese selbst zum Kaiser ausgerufen.
C 7.6.3-4 Bei Korsika, Salerno und Sardinien herrscht Krieg
C 6.80.4 Und was die Großen der asiatischen Erde betrifft, (am) Meer die Truppe. Blaue (UNO-Truppe ?) wegen der Perser, das Kreuz wird man in den Tod treiben.
PV 5.58 Tyrrhenisches Meer voller Schiffe
PV 11.58 Venus (die Islamisten) in Italien, viele Witwen
P 192.63 In der Provinz Narbonne sind Orientalen
P 203.54 Papst angegriffen durch großes Heer
P 238.54 Lombardei erhebt sich gegen den Papst
Vers 3.99
Champs d’Alleins herbeux Vernegues,
Et du mont Luberon proche de la Durance,
Camps parties à deux conflit sera de mort sy aigre,
Defaillira la Mesopotamie en France.
Bei den grünen Feldern von Alleins (und) Vernègues,
Und beim Berg Lubèron, nahe zur Durance,
(Sind) die Lager der beiden Parteien, der Kampf wird tödlich (und) so hart sein.
Mesopotamien wird in Frankreich untergehen.Vers 9.67
Des hauts de monts à l’entour de l’Isere
Port roche Valence cent assemblez
Proche de Chasteauneuf, Pierrelatte, Donzere,
Contre la foy neuve les Romans Crest assemblez.
Die Höhen der Berge in der Umgebung von Isère
(Beim) Hafen am Kap Valence (sind) hundert versammelt,
Nahe zu Châteauneuf, Pierrelatte (und) Donzère,
P 86.58 KEIN Friede (paix, vnion & concorde – ne sera)
P 120.63 PV 3.63 Trauer, die ganze Welt scheint am Ende zu sein
P 122.63 Invasion von Menschen, die wie reißende Tiger (tigres ravissans) und Wölfe sind.
P 54.67 Die schlechte Zeit dauert 3-4 JahreDie Kirche – In multis tribulationibus
De labore solis.
Gloria olivae.
In persecutione extrema S.R.E. sedebit.
Petrus Romanus, qui pascet oves in multis tribulationibus: quibus
transactis civitas septicollis dirvetur, & Iudex tremendus
iudicabit populum suum.
Finis.
(Die Heilige Römische Kirche wird in größter Verfolgung verweilen.)
(Römischer Petrus, der die Schafe in vielen Drangsalen weidet: wenn diese vorbei sind, wird die Siebenhügelstadt zerstört werden und der schreckliche Richter wird sein Volk richten.)S XLVII.1
Le grand d’Hongrie ira dans la nacelle,
Der Große von Ungarn wird in die Barke gehen.S I.2
Vn Marquisat mis dans la nacelle,
Eine Markgrafschaft [wird] in die Barke gebracht.S XV.1-5
Nouueau esleu patron du grand vaisseau,
Verra long temps briller le cler flambeau
Qui sert de lampe à ce grand territoire,
Et auquel temps armez sous son nom.
Ioinctes à celles de l’heureux de Bourbon.
Der neugewählte Chef des großen Schiffes
wird lange Zeit die helle Flamme scheinen sehen,
die von der Lampe in diesem großen Gebiet ausgeht.
Und zu dieser Zeit [werden] die Waffen unter seinem Namen
vereint [sein] mit denen des Glücklichen von Bourbon.Vers 6.25
Pour contraire Mars fera à la monarchie
Au grand pescheur subitement trouble ruyneux.
Durch den widrigen Mars [5] wird der Monarchie
Des großen Fischers plötzlich eine ruinöse Schwierigkeit bereitet.Fr 11.55
Les Ecclesiastiques du regne devoir triompher grandement, et l’Esglise estre en plus haut degré que jamais.
Der Klerus der Herrschaft wird sehr triumphieren, und die Kirche steht im höheren Ansehen, als je zuvor.
Ein furchtbares Himmelsereignis
Im Jahre 2022 gab es die Befürchtung einer Bedrohung der Erde durch einige Asteroiden. Asteroiden, die im Weltraum herumschwirren, sind alles andere als eine Seltenheit. Im Januar staunten Wissenschaftler, als sie 15 erdnahe Asteroiden beobachteten. Im März des Jahres 2022 hatte der Asteroid 138971 Kurs auf die Erde. Die NASA stufte ihn als „potenziell gefährlich“ ein, umso mehr als der Asteroid so groß wie das Empire State Building sei. [8]
Ebenfalls 2022 gab es den ersten Versuch in der Geschichte der Weltraumforschung, die Bahn eines Asteroiden zu verändern. Man beschoss den Asteroiden Didymos am 26. September 2022 mit der Sonde Dart. Bei einem drohenden Einschlag eines Asteroiden auf der Erde könnte mit dieser Methode der „planetaren Verteidigung“ ein Asteroid auf eine andere Bahn gebracht und ein Impakt verhindert werden. Zum Zeitpunkt des Einschlags war Didymos etwa 11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Das Experiment gelang. [9]
Interessanterweise spricht Nostradamus auch von dard – einem Pfeil, der am Himmel seine Bahn zieht.
Vers 2.70
Le dard fera du ciel son extendue
Par parlant morts: crue grande execution.
L’arbre, la pierre, rendue la gent,
Bruire fer humain monstre, purge en expiation.
Der Pfeil wird am Himmel seine Ausdehnung machen.
Tote beim Sprechen: brutale große Hinrichtung.
Der Baum, der Stein, das Volk gebeugt.
Eisen saust (auf) das menschliche Monster, Reinigung durch Sühne.
Der Quatrain enthält klare Worte, die kaum einer Interpretation bedürfen.
Auch in den Almanachen finden sich Hinweise auf einen Meteoriteneinschlag:
P 61.60-2
Toutes autres impressions metheoriques
Alle weiteren Meteoriten-Einschläge
P 92.61
Endommageant plusieurs endroit[s] & autres metheorique[s] impression[s] miraculeux de Triphons. Vernichtend mehrere Plätze und weitere meteorische, wundersame Einschläge des Triphons.
P 265.63
Multae aliae impressiones meteorae
Viele weitere Meteor-Einschläge
In alter Zeit nannte man Meteore Impressions de l‘ air. Nostradamus schreibt deutlicher in Latein: impressiones meteorae.
Was bedeutet aber das Wort Triphon? Versteckt sich dahinter eine Namens- oder Ortsangabe? Es existiert ein Ort namens Saint-Triphon, 429 m ü.M., in einem hügeligen Gebiet im Rhônetal im schweizerischen Kanton Waadt, im südlich des Genfer Sees liegenden Teil der Landschaft Chablais.
Die dem oben genannten Quatrain zeitlich voraus gehende Prophezeiung in C 9.44 aus dem Jahre 2022 stellt eine Warnung für diesen Einschlag dar.
Vers 9.44 – Flieht aus Genf!
O migres, migres de Genesve, les tous,
Saturne d’or à fer changera Paris tant,
Oh wandert fort, wandert alle aus Genf!
Saturn wird Paris sosehr von Gold zu Eisen verwandeln.
Nostradamus spricht hier von einem Wechsel vom „Goldenen“ zum „Eisernen Zeitalter“. Saturn galt in der römischen Mythologie vor allem als Symbol des „Goldenen Zeitalters“, der Saturnia regna. Im Tempel des Saturns am Fuß des Kapitols wurde auch der römische Staatsschatz, Zeichen des Wohlstandes des Staates, aufbewahrt.
Nach der mittelalterlichen Astrologie brachte aber der Planet Saturn, der meist mit einer Sichel oder Sense dargestellt wurde, Unglück: Sorgen, Krankheit, Streit und Tod. Diese Ambivalenz des Saturns bringt den bevorstehenden Wechsel der Lebensverhältnisse bestens zum Ausdruck.
Der Tod tritt unvermutet, beim Sprechen, ein. Der Meteorit, das Eisen, saust auf die sündige und kriegsführende Menschheit herab. Das Volk wird sich der Strafe des Himmels beugen und sich durch Sühne reinigen. Nostradamus verweist in PV 12.59 (Vers für Dezember im Almanach 1559) ausdrücklich darauf, dass Gott eingreift:
PV 12.59
Mars. Devant le grand seront esmeus Divins. Sans sonner mot entreront par trois pars. Mars assoupi.
Krieg. Von dem großen sind die Göttlichen bewegt. Ohne ein Wort werden sie in drei Teilen (Gebieten) einschreiten. Der Krieg eingeschlafen.
Die Geißeln vermindert
Schließlich ist ein Ende des Unheils und der Leiden abzusehen:
Vers 1.63
Lieu depasse, diminues fleaux sur monde,
La paix sera long temps, terres inhabitees,
Sceur marchera par terre, mer & ciel, onde
Die Wirkung überstiegen, die Geißeln vermindert in der Welt,
Friede wird lange Zeit sein, Gebiete unbewohnbar.
In Sicherheit wird man sein an Land, zu Meer und am Himmel, Welle.
Die „Wirkung überstiegen“ bedeutet wohl, dass die Hybris überwunden ist. Danach wird es zur Beruhigung und Befriedung der Welt kommen, wenn auch nur allmählich. Eine wohltuend angenehme Prophezeiung!
Aus verschiedenen Prophezeiungen der Almanache kann diese Beruhigung der Weltsituation ebenfalls ersehen werden, beispielsweise:
P 295.59
Ce sont & seront vrayement les années des merveilles du monde, …les malins & mauvais…ce ne sera pas à leur resjouissance, ains au comble de leur misere & ignominieuse calamité & totale ruine. La fin en fera le compte.
Dies sind und werden wahrlich die Jahre der Wunder der Welt sein, …für die Bösen und Schlechten…wird es nicht zu ihrer Freude sein, sondern zum Übermaß ihres Unglücks und schändlicher Kalamität und totalen Ruin. Das Ende wird die Rechnung präsentieren.
P 167.65
Paix, vnion & concorde, vniuerselle pacification.
Friede, Einheit und Übereinstimmung, universelle Befriedung
P 274.66
Deuers la fin de l’an…sera la plus part de la Chrestienté vnie ensemble en paix, amour, vnion & parfaite concorde…mais tout le reste viendra à bonne fin.
Gegen Ende des Jahres…wird der größte Teil der Christenheit im Frieden vereint sein, Friede, Liebe, Einheit und völlige Übereinstimmung…auch alles übrige wird zu einem guten Ende kommen.
Eine Kaiserkrönung
Auf Grund der Siege, die Chyren gegen die islamische Invasion erzielte, kommt es zu seiner Krönung zum Kaiser. Nostradamus schreibt leider nicht, wo die Krönung stattfindet.
Vers 6.70
Au chef du monde le grand Chyren sera,
Apres aime & plus oultre et craint, redoubte:
Son bruit loz cieulx surpassera,
Avec seul titre le victeur fort content.
Zum Chef der Welt wird der große Chyren werden
Danach beliebt und darüber hinaus auch gefürchtet, misstraut.
Sein Ruf (der) Ehre wird die Himmel übersteigen,
Mit dem einzigen Titel „Sieger“ wird er sehr zufrieden sein.
Chyren wird hier als „Chef du monde“ apostrophiert, der PLUS OUTRE („darüber hinaus“) beliebt ist, aber auch gefürchtet werden wird.
Chavigny, der Sekretär von Nostradamus und eifriger Sammler seiner Schriften, hat nur diesen einen von mehreren Chyren-Versen in seinem „Ianus Gallicus“ (1594) aufgenommen. Er weist dem Quatrain (fälschlich) das Jahr 1547 zu. In diesem Jahr trat König Heinrich II. seine Herrschaft an. In ihm will Chavigny die Person Chyren erkannt haben. Heinrich II. entspricht aber in keiner Weise den Aussagen der Quatrains über Chyren. Zu plus outre vermerkte Chavigny aber richtigerweise, dass dies die persönliche Devise von Kaiser Karl V. war, die als Plus ultra Eingang in das spanische Wappen fand.
Es ist äußerst bemerkenswert, dass Nostradamus in diesem Quatrain eine Verbindung zwischen einem Herrscher des 21. Jahrhunderts und dem Kaiser des 16. Jahrhunderts herstellt. Was verbindet die beiden Persönlichkeiten? – Der Kampf gegen die Muslime!
Erinnern wir uns an die Ausführungen zum Quatrain 5.74 (Nr. 29), in welchem dem französischen Thronprätendenten der Orléanisten, Jean Charles Pierre Marie d’Orléans, eine große Zukunft vorausgesagt wird. Schon in diesem frühen Vers wird er als „Islambezwinger“ beschrieben, er wird das arabische Volk vertreiben. Genauso wie ihn Nostradamus im Quatrain 6.78 neuerlich siegreich erwähnt. Diese Analogie berechtigt durchaus dazu, im Thronprätendenten den künftigen Chyren zu sehen.
Vers 6.78
Victoire crier du Selin sur le croissant,
L’Aigle sera en Romanie reclaime.
À Ticino, Milan, Gennes n’y consent.
Puis par ceux mesmes grand basileus claime.
Ein Sieg, verkündet von Selin über den Halbmond.
In der Romanie wird der Adler beansprucht werden.
In Pavia, Mailand, Genua stimmt man dem nicht zu.
Dann wird der Große durch diese selbst zum Kaiser ausgerufen.
Ferner gibt es eine Prosaprophezeiung im Almanach 1555, wo Nostradamus Chyren mit seinem richtigen Namen anspricht:
Sera dit à l’Empereur, Sis licet invictus, tibi dico Carle, cavebis.
Es wird dem Kaiser gesagt werden: Wenn Du auch unbesiegbar erscheinst, sei Dir Charles gesagt, Du wirst Dich hüten (müssen).
Es wird offenbar in Zukunft nicht nur einen französischen König geben, dieser wird auch zum Kaiser gekürt werden. Dieser Kaiser wird nach dem vorgenannten Text den Namen Charles tragen und ist wohl gleichzusetzen mit Chyren/Chiren. Wie in den Texten der Centurien (Beispiel: roy/roi) darf y und i vertauscht verwendet werden.
Ist also der Thronprätendent der künftige Empereur Charles? Nostradamus hat gerne Anagramme und Buchstabenrätseln verfasst. Hat er alle Namen des Thronprätendenten im Kunstwort CHIREN versteckt? Ähnliche Konstrukte gibt es auch bei anderen Personen.
CHarles pIerre maRie jEaN
Jean Charles Pierre Marie d’Orléans hat gemeinsam mit den beiden anderen Thronprätendenten (von den Legitimisten und Napoleonisten) im Jahre 2001 die Alliance Royale (Königliche Allianz) gegründet, eine politische Partei, die die Wiedererrichtung einer konstitutionellen Monarchie in Frankreich anstrebt. Er ist politisch sehr interessiert, wie ein unlängst im Internet veröffentlichtes Schreiben beweist, in dem er ziemlich deutlich die derzeit Regierenden der französischen Parteien kritisiert und die bessere Regentschaft seiner königlichen Vorfahren zum Wohle Frankreichs hervorhebt (sein Schreiben in Domaine Royal vom 23. November 2023).
Wird es tatsächlich zur Wiedererrichtung der Monarchie kommen? Hat sie Nostradamus in seiner Prosaprophezeiung (P 67.59) vorausgesehen, worin er von einer royalistischen Revolution und Glück für Frankreich wie vor 200 Jahren spricht? Oder war seine Aussage von nostalgischen Gefühlen geleitet?
Wir lesen hier im Quatrain jedenfalls über den Aufstieg Chyrens vom siegreichen Heerführer und vom König zum Kaiser, auf den die ganze Welt blickt. Frankreich wird durch ihn in allerhöchster Ehre stehen. Und so wird er empfangen: Gegrüßt sei, Hector, vom Mars-Geschlecht!
Dazu findet man auch in den Prosaprophezeiungen mehrere passende Aussagen, etwa:
PV 4.59 König begrüßt als Sieger, Imperator.
Fr1.55 Die große und unschätzbare Herrschaft Frankreichs, ehemals Chef und Zentrum des Universums, und ihr souveräner Vermittler in allerhöchster Ehre, Glorie und unsterblicher Nachkommenschaft
2T15.66 Gegrüßt sei König, Kaiser, Sieger
2T16.66 König (zum Kaiser) gesalbt, Prälat (der Papst) kehrt zurück
Endlich Friede und Einheit
Der Krieg ist endlich beendet, die langersehnte Friedenszeit bricht an (der Wechsel). Es herrscht Einheit unter den Völkern. Nach den Kriegen können die Felder wieder bewirtschaftet, die erste Ernte eingefahren werden. Wie immer nach Kriegen werden Prozesse gegen die Übeltäter geführt.
Vers 9.66
Paix, l’union, sera changement,
Les offices & estats bas hault, et haut bien mis bas,
Dresser voiage le fruict premier torment,
Guerre cesser civil procez envers debatz.
Friede, Einheit, ein Wechsel wird sein,
Die Ämter und Staaten, niedrig (wird) hoch und hoch zu niedrig.
Eine Reise (wird) vorbereitet, die erste Frucht (nach der) Pein,
Um den Krieg zu beenden (gibt es) Zivilprozesse, Gegendebatten.
Auch aus verschiedenen Prophezeiungen der Almanache kann diese Beruhigung der Weltsituation und eine Friedenszeit ersehen werden, beispielsweise:
P 295.59
Ce sont & seront vrayement les années des merveilles du monde, …les malins & mauvais…ce ne sera pas à leur resjouissance, ains au comble de leur misere & ignominieuse calamité & totale ruine. La fin en fera le compte.
Dies sind und werden wahrlich die Jahre der Wunder der Welt sein, …für die Bösen und Schlechten…wird es nicht zu ihrer Freude sein, sondern zum Übermaß ihres Unglücks und schändlicher Kalamität und totalen Ruin. Das Ende wird die Rechnung präsentieren.
P 414.66
Les regnes croistront en augmentation de tous biens auec paix, amour, vnion, & paisible tranquilité….Dieu est sur tous les astres.
Die Herrschaften wachsen mit einer Zunahme aller Güter in Frieden, Liebe, Einheit und friedlicher Ruhe…Gott ist über alle Sterne.
P 274.66
Devers la fin de l’an…sera la plus part de la Chrestienté unie ensemble en paix, amour, union & parfaite concorde…..tout le reste viendra à bonne fin.
Gegen Ende des Jahres…wird der größte Teil der Christenheit im Frieden vereint sein, Friede, Liebe, Einheit und völlige Übereinstimmung…alles übrige wird zu einem guten Ende kommen.
Nostradamus vermerkt im Almanach 1555 abschließend, dass alles, was er für dieses Jahrhundert gesehen hat, ein „Jahrhundert des Eisens“ anzeigte, von Saturn beeinflusst.
P 53.55
Brief cest esté les cieulx & ses images font demonstrance, que un siecle nouveau de fer, & de Saturne est de present.
Kurz, das ist es gewesen, was die Himmel und seine Bilder gezeigt haben, dass ein neues Jahrhundert des Eisens und des Saturns vorliegt.
Der Böse, der zu diesen Katastrophen und Machenschaften im 21. Jahrhundert verführt hat, wird für einige Zeit gebunden werden. Die Kirche wird im neuen Glanz erstehen. Dies ist auch Inhalt des vorletzten Quatrains, der sich ebenfalls auf das Jahr 2028 bezieht.
Der Heilige Stuhl wird auch wieder neu errichtet, ein Konzil einberufen und der Klerus sammelt sich wieder (Quatrain 8.95).
Vers 8.95
Le mal seducteur sera mis en fosse,
Et estanche iusques à quelque temps,
Le clerc uny au chief avec son crosse
Rompue droite pycante attira les convens.
Der böse Verführer wird in die Grube geworfen
Und für einige Zeit gebunden werden.
Der Klerus vereint beim Oberhaupt mit seinem Krummstab,
Das gebrochene scharfe Gesetz wird die Konvente anlocken.
Im Brief an König Heinrich hat Nostradamus diese Zeit ebenfalls beschrieben:
BriefH [3466]
Inzwischen wird Satan einmal gebunden werden. Und ein universeller Friede wird unter den Menschen gemacht werden, und die Kirche Jesu Christi wird von aller Drangsal befreit werden.
Im Quatrain ist zu beachten, dass Satan nur „für einige Zeit“ gebunden wird, nicht auf Dauer. Im BriefH [3466] steht „Satan wird einmal gebunden“, was auf eine spätere zweite Bindung schließen lässt. Diese zweite Bindung erwähnt Nostradamus tatsächlich später, im BriefH [4020]. Erst sie leitet offenbar die tausendjährige Friedenszeit ein, von der auch die Bibel in der Offenbarung (Off 20,1-3) spricht:
Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen, auf seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. Er überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan – und er fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund, verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf.
Der letzte Quatrain
Der letzte Quatrain ist der Vers 48 der Centurie I. In ihm gibt Nostradamus auch das Endjahr seiner Centurien-Prophezeiungen an, das Jahr 2028.
Vers 1.48
Vingt ans de grand regne de lune passes
Et là tiendra autre sept mil ans sa monarchie.
Quand le soleil prendra ses iours lasses
Lors accomplie mine ma prophetie.
Zwanzig Jahre der großen Herrschaft des Mondes (sind) vorbei
Und dann wird ein anderer (bis) zum siebten Jahrtausend seine Monarchie erhalten.
Wenn die Sonne ihre erschöpften Tage einnehmen wird,
Dann (ist) meine Prophezeiung erfüllt (und) überholt.
Der Mond regiert nach der uralten „Chaldäischen Reihe“ alle sieben Jahre. Bekannt ist diese Reihe insbesondere aus dem Werk „Tetrabiblos“ von Claudius Ptolemäus (geb. um 100 – gest. nach 160 n. Chr.). Bezug ist die Zuordnung der damals bekannten Planeten, wie sie von den Chaldäern, ein aramäisches Volk, das um 900 v. Chr. im südlichen Babylonien lebte und im Zeitraum um 600 v. Chr. das babylonische Reich regierte, vorgenommen wurde. Die sich wiederholende Reihung lautet: Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond. Die Regentschaft von Saturn, der die Reihe anführt, beginnt jeweils ungefähr am 21. März unseres Kalenders.
Im 21. Jahrhundert fand die erste Regentschaft des Mondes im Jahre 2006 statt, sie nahm am 21. März 2007 ihr Ende. Zwanzig Jahre später (erste Verszeile) sind somit die Jahre 2026/27. Der Mond ist in den Jahren 2027/28 wieder Jahresregent.
Nach der zweiten Verszeile wird danach, also ab 2028, ein anderer Planet der Reihe, beginnend mit Saturn, die Herrschaft innehaben, und zwar bis zum Beginn des siebten Jahrtausends. Dieser Zeitpunkt ist dem Jahr 2034 nach christlicher Zeitrechnung gleichzusetzen (vergl. Band 3 meiner Buchreihe, Seite 222). Ab diesem Jahr herrscht der Mond neuerlich.
Die dritte Verszeile spricht von den „erschöpften Tagen der Sonne“. Hier spricht Nostradamus die Sonneneruptionen an, die in Wissenschaft und Technik eine durchaus bedeutsame Rolle spielen. Die Sonne ist derzeit im 25. Sonnenfleckenzyklus, dieser hat im Dezember 2019 begonnen. Solch ein Zyklus dauert etwa 11 Jahre. Also der jetzige voraussichtlich bis 2030. Der Höhepunkt der Sonnentätigkeit wurde von der Wissenschaft im Jahre 2024 erwartet. Vier Jahre später, 2028, wird sich daher die Tätigkeit wieder beruhigt, „erschöpft“ haben.
Der Quatrain definiert somit klar das Jahr 2028, in dem die Herrschaft des Mondes vorbei ist und mit Saturn die Reihe der Jahresregenten neu beginnt. Damit finden auch die Prophezeiungen von Nostradamus ihre Erfüllung und ihr Ende.
Das Ende seiner Prophezeiungen hat Nostradamus aber auch in anderer Weise, nämlich durch Zahlen verschlüsselt angegeben. Über den Geltungszeitraum seiner Prophezeiungen gibt es folgende Aussagen in den Briefen an seinen Sohn Caesar und an König Heinrich.
Im BriefC [1335] schreibt er:
…& sont perpetuelles vaticinations, pour d’yci à l’an 3797
…und es sind fortlaufende Weissagungen von jetzt an bis zum Jahr 3797.
Im BriefH [416] schreibt er:
…accommençant depuis le temps present…iusques à l’aduenement qui sera apres au commencement du septiesme millenaire profondement supputé.
…beginnend mit der gegenwärtigen Zeit…bis zu dem Ereignis, welches dann nach eingehender Berechnung zu Beginn des siebten Jahrtausends eintreten wird.
Auf die Diskrepanz der beiden Endzeitpunkte habe ich schon im Band 2 meiner Buchreihe, Kapitel „Der Brief an König Heinrich“, hingewiesen. Dort habe ich auch die Erklärung gegeben, dass die Zahl 3797 exakt die Gesamtanzahl an Zeilen angibt, die alle Quatrains einschließlich des lateinischen Verses aufweisen. Auf diese Weise bestätigt die Zahl auch die Gesamtanzahl an Quatrains von 948. Nostradamus sicherte somit sein Werk vor unbefugtem Weglassen oder Hinzufügen von Quatrains bzw. Verszeilen ab.
Nostradamus schreibt aber, sicher nicht unbeabsichtigt, vom „Jahr 3797“. Tatsächlich kann man aus den Ziffern dieser Zahl das Jahr errechnen, mit dem der Seher seine Prophezeiungen in den Centurien beendet hat.
3 7 | 9 7 |
---|---|
D 4 | D 2 |
S 10 | S 16 |
2 0 | 2 8 |
Man bildet die Summen (S) und Differenzen (D) nach dem folgenden Schema, und rechnet damit:
10 x 2 = 20 und 4 + 16 = 20
10 + 16 + 2 = 28 und 1 + 6 = 7 x 4 = 28
So findet man zweifach das oben angeführte Endjahr – 2028.
3 7 9 7
D 4 2
S 10 16
10 x 2 = 20
4 + 16 = 20
10 + 16 + 2 = 28
1 + 6 = 7 x 4 = 28
2028
Die Zahl 3797 gibt somit tatsächlich auch eine reale Jahresangabe wieder, nur verschlüsselt!
******* Fortsetzung in Arbeit *********
Fußnoten
[1] Statt des ausführlichen Titels „Almanach für das Jahr 1555“ wird im Weiteren nur mehr „Almanach 1555“ verwendet. Analoges gilt für die übrigen Almanache. Näheres zu den Almanachen siehe Band 2 dieser Buchreihe „Nostradamus – Seine Schriften“.
[2] https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/fachthemen/natur-humanitaere-katastrophen/hungersnoete/infografik-hunger-weltweit/
[3] Hier ist „Krieg“ (nicht der Planet) gemeint.
[4] https://www.24hamburg.de/welt/asteroid-maerz-2022-nasa-ankuendigung-asteroid-richtung-erde-empire-state- building-grosser-brocken-asteroid-meteorit-komet-91342339.html
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Double_Asteroid_Redirection_Test#Flug_und_Einschlag