Bismarck hatte prophezeit, dass irgendeine „ganz lächerliche Angelegenheit auf dem Balkan“ den nächsten Krieg auslösen werde.[11] Tatsächlich war der Balkan mit seinem Völkergemisch ein Pulverfass, wo ein Funke die Katastrophe auslösen konnte. Dieser Funke wurde 1912 entfacht. Zwei Balkankriege und der Erste Weltkrieg waren die Folge.
7. 1912 Vers 2.52 Die Balkankriege
Dedans plusieurs nuits la terre tremblera
Sur le printemps deux forces suite
Ephese aux Corynthe deux mers nagera
Guerre s’esmeut par deux vaillans de luite.
In mehreren Nächten wird die Erde erzittern,
Nahe zum Frühjahr (in) Folge zwei Gewalttätigkeiten.
(Von) Ephesus zu den zwei Meeren von Korinthus wird man schwimmen.
Der Krieg entzündet sich durch zwei Kriegswillige.
Am 9. August 1912 gab es ein Erdbeben der Stärke 7,8, dessen Epizentrum im Marmarameer lag. Betroffen war der europäische Teil des Osmanischen Reiches. Das Beben forderte ca. 3000 Tote. Kurze Zeit danach, am 17. Oktober 1912 eröffneten die Balkanstaaten Serbien, Bulgarien, Griechenland und Montenegro („Balkanbund“) den sogenannten „Ersten Balkankrieg“, der die Rückgewinnung der von den Osmanen besetzten Gebiete auf dem europäischen Festland zum Ziel hatte.
In der dritten Verszeile bedeutet Ephesus pars pro toto das Osmanenreich und Korinth Griechenland. Korinth liegt, wie diese Verszeile auch aussagt, praktisch an zwei Meeren, dem Ionischen Meer und der Ägäis, nachdem diese durch den 1893 fertiggestellten Kanal verbunden worden sind.
Die beiden Kriegswilligen sind wohl der Balkanbund und das Osmanische Reich.
Griechische Truppen zogen am 26. Oktober in Thessalonien ein und besetzten am 7. November Saloniki. Einige Tage zuvor hatten die Serben die Osmanen bei Kumanova besiegt. Nach einem Waffenstillstand wurden die Kämpfe am 2. Februar 1913 wieder fortgesetzt.
Nachdem man sich innerhalb der Balkanstaaten bei der Aufteilung der eroberten Gebiete nicht einigen konnte, griff Bulgarien im Juni 1913 Serbien an, der „Zweite Balkankrieg“ hatte begonnen – zwei Gewalttätigkeiten „in Folge“. Bulgarien wurde von den übrigen Balkanstaaten, auch von Rumänien, bekämpft und verlor. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie[12] wollte zu Gunsten von Bulgarien in den Krieg eingreifen, wurde aber von seinen Verbündeten Deutschland und Italien daran gehindert.[13]
8. 1912 Vers 9.91 Die Balkankriege und das Attentat von Sarajevo
Peste horrible de la Perinte et Nicopole La Chersonnes tiendra et Macedoine La Thessalie vastera l’Amphipole Le mal mis incogneu et le refus de l’Anthoine. Schreckliche Pest bei Perinth und Nikopolis. Chersonnes wird man halten und Mazedonien. Thessalien wird man verwüsten, Amphipolis. Das Übel geschickt (vom) Unbekannten, und die Ablehnung von Anthoine. |
Ferdinand |
Die „Pest“ steht für die verheerenden Seuchen, die in den desolaten und unhygienischen Feldlagern während der Balkankriege 1912/13 ausbrachen. Die beiden in der ersten Verszeile genannten Orte geben dabei den gesamten betroffenen Bereich vom Bosporus bis an das Ionische Meer an: von Perinth (osmanisch, alte thrakische Stadt am Marmarameer) bis Nikopolis (griechisch, Stadt im Nord-Westen Griechenlands in der Region Epirus am Ambrakischen Golf nahe Preveza).
Gleichzeitig sollte dieses Gebiet, Mazedonien, zum Zankapfel zwischen den Balkanstaaten werden und zum Zerfall des Balkanbundes beitragen. Die Seuchen dauerten bis Ende des Jahres 1914 an. Im September 1914 trat eine Choleraepidemie auf, im Dezember 1914 erfasste die serbische Armee eine Flecktyphus-Epidemie (30.000 Tote). Mit großangelegten Schutzimpfungen erreichte man, dass das Osmanische Reich im November 1914 großteils seuchenfrei wurde. Die geographischen Namen des Verses bringen auch die politischen Verhältnisse nach den Balkankriegen zum Ausdruck. Chersonnes und Teile von Mazedonien konnten die Osmanen behalten, die übrigen verwüsteten Gebiete fielen an die Balkanstaaten. Die Namen bedeuten:
Serbien ging politisch gestärkt aus den Balkankriegen hervor. Es strebte nun die Vereinigung aller zum serbischen Kulturkreis zählenden Völker an und wollte ein großserbisches Reich bilden. Das führte zu weiteren Spannungen mit Österreich-Ungarn, die schon wegen der Annexion von Bosnien durch Österreich-Ungarn (1908) groß waren. Die Doppelmonarchie stand damit auch zu Russland, das sich traditionell als Schutzmacht der Balkanslawen verstand, im krassen Gegensatz. Die vierte Verszeile ist höchst interessant: Mit den Worten Le mal mis incogneu verweist Nostradamus auf den unmittelbaren Anlass des Ersten Weltkrieges (das „Übel“), nämlich auf das Attentat vom 28. Juni 1914 an dem österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand (Bild), der ebenso wie seine Gattin Sophie von Hohenberg während einer Autofahrt in Sarajevo erschossen wurde. Das Auto (Bild) mit dem Einschussloch (siehe Pfeilmarkierung) kann im Heeresgeschichtlichen Museum in Wien besichtigt werden. Der Attentäter blieb zwar kein incogneu (Unbekannter), er wurde am Ort der Tat festgenommen, es war ein junger Fanatiker namens Gavrilo Princip. Dieser Mordtat folgte ein Ultimatum Österreich-Ungarns an Serbien, dessen Beantwortung der Regierung in Wien unbefriedigend erschien, sodass einige Stunden nach der serbischen Mobilmachung am 25. Juli 1914 auch die Teilmobilmachung in Österreich angeordnet wurde. Die einsetzenden hektischen diplomatischen Sondierungen fruchteten nicht. Der Krieg wurde von der Doppelmonarchie offiziell am 28. Juli 1914 an Serbien erklärt, es folgten gegenseitige Kriegserklärungen der Großmächte. Deutschland, im „Dreibund“ mit Österreich-Ungarn und Italien verbündet, erklärte nach angeblichen militärischen Übergriffen von Seiten Frankreichs diesem am 3. August 1914 den Krieg. Der Erste Weltkrieg hatte begonnen. Der letzte Versteil bezieht sich auf die Stellungnahme des zum „Dreibund“ gehörenden Italiens. Der italienische Außenminister Antonio di San Giuliano erklärte aber am 3. August 1914 die Neutralität Italiens, weil der Casus Foederis nicht gegeben sei („die Ablehnung von Anthoine“). |
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Die nachstehende Kartezeigt die politische Lage zu Beginn des Ersten Weltkriegs.[14] |
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9. 1914 Vers 4.8 1. Weltkrieg, Deutscher Einmarsch in Belgien |
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Tel prompt cite un grand assaut repenti Surprise à nuit, les gardes tout interrompus Et veilles, excubies Saint Quintin Trucides les gardes & portails rompus. |
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Derart schnell (hat) die Stadt einen großen, unerwarteten Angriff. (Sie wird) zur Nacht überrascht, die Garden völlig überrumpelt Und die Nachtwachen, die Wachposten (von) St. Quentin. Die Garden getötet und die Tore zerstört. |
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Die Stadt (la cité) ist Lüttich. Sie war das erste Angriffsziel der deutschen Truppen, sollte jedoch nur eine Etappe auf dem Weg nach Frankreich sein, wie dies der Schlieffen-Plan vorsah. Die Skizze veranschaulicht den Vormarsch im August und September 1914. Der Angriff kam unerwartet, weil nach einer Übereinkunft der Großmächte aus dem Jahre 1839 Belgiens Neutralität garantiert worden war. Im Morgengrauen des 4. August 1914 marschierten die Deutschen jedoch ohne Kriegserklärung in Belgien ein. Dies war für England der Grund zum Eintritt in den Krieg. Belgien wehrte sich mit den regulären Truppen und der Bürgerwehr (Garde civile) vergeblich. Die deutschen Truppen marschierten in drei Kolonnen auf den gut ausgebauten Straßen durch Belgien. |
10. 1914 Vers 9.10 Das russische Kaiserhaus und der 1. Weltkrieg |
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Moynesse, d’enfant mort moyne exposee Mourir par ourse, ravys par verrier Et de Fois & Pamiers camp sera pose Contre Tholose, Carcassonne dresser forier. Die Religiöse, der Tod des Kindes (wird dem) Mönch dargelegt, Wegen der Bärin zu sterben, durch den Glasmacher (werden sie) beraubt, Und von Foix und Pamiers wird die Armee aufgestellt. Gegen Thoulouse, Carcassonne (wird man) einen Marodeur errichten. |
Rasputin |
Nach REN bedeutet „moynesse“ eine religiöse Frau. Damit ist im Vers die Zarin Alexandra von Russland gemeint, gebürtig als Alix von Hessen-Darmstadt. Durch den Tod der Mutter war sie schon früh religiös geprägt, nach der Verehelichung mit Zar Nikolaus II. (1868-1918) trat sie zum orthodoxen Glauben über und nannte sich nunmehr Alexandra. Am 12. August 1904 wurde der Thronfolger Alexej geboren. Er litt an Hämophilie, war also Bluter. Die Ärzte konnten ihm nicht helfen. Mehrmals wurde in der Zeit von 1907 bis 1915 der als Wunderheiler bekannte Mönch Rasputin (Bild) an den Zarenhof gerufen, um den kleinen Zarewitsch, der todkrank war, zu heilen.
Die Interpretation der zweiten Verszeile ist wegen der Decknamen schwierig. Ourse ist die Bärin, da ist wohl die Zarin selbst gemeint, denn der Bär ist Synonym für Russland. Ihretwegen glaubte die russische Bevölkerung im Krieg zu sterben. Alexandra war durch ihre deutsche Abstammung im Volk wenig beliebt, vielfach hielt man sie für eine Spionin, für eine Verräterin. Der Kriegsverlauf war für Russland auch katastrophal. Nicht zuletzt hatte Rasputin den Zaren in mehreren Telegrammen vom Eintritt in diesen Krieg gewarnt.Verrier ist ein Glasbläser, ein Glaser. Dieser Versteil bezieht sich auf die Ermordung der Zarenfamilie in der Nacht vom 16. zum 17. Juli 1918 in einem Keller in Jekaterinburg, wo die kaiserliche Familie zuletzt gefangen gehalten worden war. Der Leiter des Erschießungskommandos war Jakow Michailowitsch Jurowski (1878-1938), ein russischer Revolutionär, der auch den Zaren persönlich erschoss. Jurowskis Vater war nach einem Diebstahl nach Sibirien verbannt worden, wo er als Glaser tätig gewesen war. Durch seinen Sohn wurde die kaiserliche Familie ihres Lebens beraubt. Fois, Pamiers Thoulouse und Carcassonne sind Orte in Südfrankreich. Sie stehen an sich für Frankreich. Die beiden letzten Verszeilen betreffen die von Frankreich verfügte Generalmobilmachung und die gegen Frankreich vorgenommenen deutschen Truppenvorbereitungen.
11. 1914 Vers 6.30 Tod von Pius X. und Verrat Italiens am Dreibund
Par apparence sans Sainte Saintete
Sera trahy aux ennemis de terre du siege.
De la nuit qu’on cuidoit dormir en seurete
L’aupres du Brabant marcheront ceux de Liege.
Beim Auftreten ohne der heiligen Heiligkeit
Wird vom Land des (Hlg.) Stuhles an die Feinde Verrat begangen.
Zur Nacht, als man glaubt in Sicherheit zu schlafen,
Werden die aus Lüttich in die Nähe von Brabant marschieren.
„Eure Heiligkeit“ ist eine Anrede für den Papst. „Heilige Heiligkeit“ kann somit für einen heilig gesprochenen Papst gelten. Am 20. August 1914 starb Papst Pius X., der 1954 heilig gesprochen worden ist. Das Auftreten ohne Papst bedeutet die Sedisvakanz.[15] Der weitere Versinhalt liegt somit danach. Das Land des Heiligen Stuhles ist Italien, von dem an die Feinde Verrat begangen wird.
Zwischen Italien, Österreich-Ungarn und Deutschland war 1882 ein Bündnis abgeschlossen worden, das alle fünf Jahre erneuert wurde, zuletzt 1912 („Dreibund“). Italien trat trotz dieses Bündnisses nicht in den Krieg an die Seite seiner Verbündeten (siehe Quatrain 9.91, Nr. 8, letzte Zeile).
Italien „übte Verrat“ als es am 23. August 1914 neuerlich den Beschluss bekannt gab, dass im bevorstehenden Krieg der Bündnisfall auf Grund des Dreibundvertrages nicht gegeben sei. Italien blieb (zunächst) neutral und versuchte diese Neutralität bestmöglich zu seinen Gunsten durch territoriale Zugeständnisse Österreichs einerseits und durch Verhandlungen mit den Alliierten andererseits zu erkaufen. Das Ergebnis schildert der übernächste Quatrain.
Am Dienstag, dem 18. August 1914, begann die Großoffensive des deutschen Umfassungsflügels. Bereits am 20. August 1914 rückte die deutsche Armee in Brüssel ein. Der Vorstoß der deutschen Truppen gegen Brüssel unter General Ludendorff hatte in der Nacht mit der Besetzung der Brücken begonnen.[16]
„Die aus Lüttich“ sind nicht die Einwohner von Lüttich, sondern die eingefallenen deutschen Truppen, die vom 7. bis 16. August 1914 Lüttich umkämpft und schließlich besetzt hatten. Nach Einnahme von ganz Brabant, dem Ostteil Belgiens, marschierten sie in Frankreich ein.
12. 1914 Vers 8.15 Kämpfe an der Ostfront
Envers Aquilon grands efforts par hommasse,
Qui les deux Europe et l’univers vexer.
Les deux eclypses, apres mettra une telle chasse,
Et vie et mort aux Pannons renforcer.
Gegen den Norden große Anstrengungen durch «Hommasse»,
Die beide, Europa und die Welt, quälen (werden).
Die zwei Eklipsen, danach wird man eine solche Verfolgung auslösen,
Sowohl Leben wie Tod (wird man) für die Pannonier verstärken.
Das Schlüsselwort ist „Hommasse“. Meist wird es wenig überzeugend mit Menschenmassen[17] oder Mannweib[18] übersetzt. Ich meine, es ist ein speziell verkürztes Anagramm von „Hommes as.“ und soll voll ausgeschrieben „Hommes assassins“ bedeuten, also die „mörderischen Menschen“, diejenigen, welche den Krieg zu verantworten hatten. Deutschland und Österreich-Ungarn (die Mittelmächte) hatten große Truppenkontingente an der Front gegen Norden, gegen Russland stehen.
Die unerwartet starken Angriffe Russlands zwangen die Mittelmächte, Truppen aus dem Westen und Süden abzuziehen. Die zwei Eklipsen (Verfinsterungen) waren die Sonnenfinsternis vom 21. August 1914 und die Mondfinsternis vom 4. September 1914. In dieser Zeit gab es für die österreichisch-ungarischen Truppen („Pannonier“, abgeleitet vom Namen der alten römischen Provinz Pannonien, die im Wesentlichen Gebiete des heutigen Westungarns und Ostösterreichs umfasste) an der Ostfront schwere Niederlagen.
Am 3. September besetzten schließlich die Russen die galizische Hauptstadt Lemberg. Auch gegenüber Serbien konnten keine Erfolge erreicht werden, da Truppenteile an die Ostfront verlegt werden mussten. Auch nach den beiden Eklipsen („danach“) kam es im Jahr 1914 zu schweren und verlustreichen Schlachten, etwa an den Masurischen Seen (6.-15. September).
Im Spätherbst 1914 verlegte die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) sieben Divisionen und weitere Kommandos in den österreichisch-ungarischen Teil der Ostfront, da die Kräfte der Doppelmonarchie bereits stark reduziert waren. Das ist wohl mit dem „verstärkten Leben und Tod“ gemeint.
13. 1915 Vers 5.48 Der Kriegseintritt Italiens |
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Aupres grandes afflictions du sceptre Par ceulx deux ennemis qui seront deffaits Classe Affrique aux Pannons viendra naistre Par mer & terre seront horribles faicts. Nahe der großen Bedrängnis des Szepters (Gibt es) durch diese zwei Feinde, die geschlagen werden. Die afrikanische Flotte wird den Pannoniern entstehen, Zu Meer und Land werden schreckliche Dinge passieren. |
Franz-Joseph |
Im nächsten Kriegsjahr, 1915, kommt Österreich-Ungarn in große Bedrängnis, als ihm eine neue Front entsteht. Nach dem Geheimvertrag mit England vom 26. April 1915 trat Italien am 3. Mai 1915 aus dem Dreibund aus und erklärte zwanzig Tage später Österreich-Ungarn den Krieg. Dafür hatten die Alliierten Italien nach Kriegsende Gebietserweiterungen versprochen (Südtirol, Istrien mit Triest und Teile Dalmatiens). Kaiser Franz-Josef (Bild) bezeichnete das Vorgehen Italiens im Manifest vom 23. Mai 1915 als einen „Treubruch, dessengleichen die Geschichte nicht kennt“.[19]
Durch den neuen Verbündeten, Italien, konnten die Seestreitkräfte der Entente neu organisiert werden. Die „Erste Flotte“ war an der italienischen Adriaküste stationiert und sperrte der k. u. k. Flotte (kaiserliche und königliche Flotte der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn) die Wege ab. Die „Zweite Flotte“ lag in Malta und Bizerte (Tunesien). Diese „afrikanische Flotte“ landete unter Verletzung der griechischen Neutralität am 5. Oktober 1915 in Saloniki. Der griechische König Konstantin verzichtete jedoch auf Anraten seiner Generäle, die meinen, dass Griechenland dabei nur verlieren könne, auf Gegenmaßnahmen. Durch die über Griechenland nach Serbien gebrachten englisch-französischen Truppen entstand der Donaumonarchie (Pannoniern) eine weitere Schwierigkeit. Trotzdem gelang zu dieser Zeit, Oktober/November 1915, Österreich-Ungarn mit Unterstützung deutscher Kräfte der Sieg über Serbien und Montenegro (zweite Verszeile).
Die letzte Verszeile ist eine nur allzu verständliche Aussage über den Krieg.
14. 1916 Vers 5.35 England unterstützt Arabien, Tod des Kaiser |
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Par franche cite de la grande mer Selin, Qui porte à l’estomac encore la pierre, L’Angloise classe viendra soubz bruine. Un rameau prendre main du grand ouverte guerre. Wegen der freien Stadt des großen islamischen Meeres, Die noch im Zentrum den Stein trägt, Wird die englische Flotte beim Streit kommen. Ein Zweig übernimmt die Macht des Großen, (der) den Krieg eröffnete. |
Karl I. |
Die „freie Stadt“ ist das am Roten Meer gelegene Mekka, das den „Schwarzen Stein“ (Meteorit) behütet („mer Selin“ = islamisches Meer, Selin leitet sich von der Mondgöttin Selene her, der Mond ist das Zeichen des Islams). Hussein, der achtzigjährige Großscheich von Mekka, vereinbarte mit England, dokumentiert in einem Briefwechsel (zuletzt vom 10. März 1916) mit dem britischen Hochkommissar für Ägypten, Sir Henry McMahon, die militärische Zusammenarbeit gegen die Osmanen. Am 5. Juni 1916 erheben sich die Araber gegen die türkischen Oberherren („Streit“). Dem Großscheich stand der englische Lieutenant Thomas Edward Lawrence, später bekannt als Lawrence von Arabien) als Verbindungsoffizier zur Seite. Er hatte die Aufgabe, den Widerstand der Araber gegen die deutsch-türkischen Truppen zu unterstützen und die Araber im Kampf auszubilden. Ein Guerillakrieg begann, wobei die Hedschabahn, wegen ihrer militärischen Bedeutung, bevorzugtes Ziel von Sprengstoffanschlägen war. Die Hedschabahn war eine Abzweigung der Bagdadbahn und führte von Damaskus (Syrien) bis nach Medina (heutiges Saudi Arabien). Sie wurde unter deutscher Leitung erbaut und 1908 eröffnet.
Die letzte Verszeile hat den Regierungsantritt von Kaiser Karl (Bild) nach dem Tod von Kaiser Franz Josef (21. November 1916) zum Inhalt. Karl war der Großneffe („neuer Zweig“ des Familienbaumes) des verstorbenen Kaisers.
15. 1916 Vers 6.85 Das Sykes-Picot-Abkommen
Tharse la grande cite par le Gaulois
Sera destruicte tous captifz à turban
Secours par mer fait de Portugalois
Premier d’estre esleu, iour du Sainct Urban.
Tharsus: die große Stadt wird durch die Franzosen
Abgegrenzt, (sobald) alle mit dem Turban gefangen (sind).
Hilfe übers Meer von den Portugiesen gemacht
Zum Ersten erwählt, (danach) der Tag des Heiligen Urbans.
Dieser Vers schließt an den vorhergehenden inhaltlich unmittelbar an. Lawrence von Arabien plagten schwere Schuldgefühle, da er schon zu Beginn seines Einsatzes zur militärischen Unterstützung der Araber gegen die Türken vom geheimen Sykes-Picot-Abkommen, abgeschlossen am 16. Mai 1916, wusste.[20] In diesem Abkommen hatten die Franzosen und die Engländer ihre Einflusssphären im Osmanischen Reich für die Zeit nach dem Krieg („sobald alle mit dem Turban gefangen sind“) festgelegt. Tarsus, eine südtürkische Stadt westlich von Adana, (steht für ganz Kilikien) stand bis 1921 unter französischer Herrschaft.
Nach dem genannten Abkommen sollte Frankreich das Gebiet um Tarsus und das Küstengebiet bis Beirut erhalten. Das Gebiet um Jerusalem sollte gemeinsam veraltet werden (siehe Skizze).[21]
Skizze:
Diese Aufteilung wurde nach Ende des Krieges weitgehend vollzogen (Völkerbundmandat für Syrien und Libanon, 1922), dadurch war der gesamte Nahe Osten für mehrere Jahrzehnte uneingeschränkt britisch-französisches Einflussgebiet.
Die junge, nach der Revolution von 1910 gegründete Republik Portugal sagte Großbritannien im August 1914 materielle Unterstützung und die Entsendung eigener Truppen zu. Obwohl sie offiziell neutral war, rechtfertigte die portugiesische Regierung die Beteiligung am Krieg mit einem alten Allianz-Abkommen der beiden Länder, das 1912 erneuert worden war. Die wachsenden logistischen Probleme der Alliierten veranlassten Großbritannien dazu, im Dezember 1915 die Beschlagnahme aller in portugiesischen Häfen ankernden deutschen Schiffe zu erbitten. Dieser Bitte entsprach die Regierung am 24. Februar 1916, worauf Deutschland Portugal am 9. März den Krieg erklärte. Ein portugiesisches Expeditionskorps wurde zusammengestellt, das im Februar 1917 in der französischen Hafenstadt Brest eintraf. Es bestand schließlich aus etwa 56.500 Soldaten.[22]
Die Datumsangabe in der vierten Verszeile ist der 25. Mai, der (vermutliche) Todestag des Heiligen Urbans. Ich beziehe dieses Datum hier auf den als Nationalhelden Frankreichs gefeierten General Philippe Pétain, der durch die Verteidigung von Verdun nationalen Ruhm erworben hat. Verdun ist durch die dort zehn Monate lang tobende, für beide Seiten verlustreiche Schlacht zum Mahnmal des Krieges an sich geworden. Pétain wurde am 21. Juni 1915 zum Kommandeur der II. Armee ernannt, die in Verdun eingesetzt wurde. Am 15. Mai 1917 (nahe zum St. Urbanstag) wurde Pétain Oberbefehlshaber über die gesamte französische Armee. Er spielte später auch eine bedeutende politische Rolle, und wir werden ihm noch in weiteren Quatrains begegnen.
16. 1917 Vers 9.52 Krieg und Frieden
La paix s’approche d’un d’autre coste la guerre
Oncques ne fut par la pousuite si grande
Plaindre aux hommes, femmes et sang innocent par terre
Et ce sera de France à tout bande.
Der Friede nähert sich von der einen, von der anderen Seite der Krieg.
Einst war durch die Verfolgung nicht so sehr
Zu klagen für Männer, Frauen und das unschuldige Blut auf Erden
Und das wird in jeder Truppe Frankreichs sein.
Im Jahre 1917 mehrten sich auf Grund der blutigen Auseinandersetzungen und allgemeiner Kriegsmüdigkeit die Friedensvorschläge. Der österreichische Kaiser Karl versuchte schon seit seinem Herrscherantritt einen Frieden zu erreichen. Am 23. März 1917 machte er Frankreich neuerlich einen Friedensvorschlag, wobei er die Brüder seiner Frau Zita, die Prinzen Sixtus von Bourbon-Parma und Franz Xaver von Bourbon-Parma, als Vermittler einbezog. Durch einige Indiskretionen und Ungeschicklichkeiten kam es zur sogenannten Sixtus-Affaire.
Auf „der anderen Seite“ trat am 6. April 1917 die USA an der Seite der Entente in den Krieg ein. Dies obwohl der amerikanische Präsident Woodrow Wilson ein Verfechter der Monroe-Doktrin war, die eine Nichteinmischung Amerikas in europäische Belange postulierte. Die Aussicht den Krieg zu gewinnen erhöhte sich dadurch bei den Alliierten wesentlich, sodass jede Friedensbemühung von vornherein zum Scheitern verurteilt sein musste. Die Fortsetzung der Kämpfe brachte neues Leid für Männer, Frauen und Kinder in ganz Europa. Anfang Mai 1917 scheiterte auch die französische Offensive an der Westfront.
17. 1917 Vers 1.100 Vergebliche Friedensverhandlungen
Sera veu longtemps au ciel le gris oyseau
À Dole aupres de terre Toscane
Tenant au becun verdoiant rameau
Et grand tost mourra & finira la guerre.
Lange Zeit wird am Himmel der graue Vogel gesehen
In Dôle, in der Nähe des toskanischen Landes,
Haltend im Schnabel einen grünenden Zweig
Und der Große wird eher sterben, als der Krieg beendet wird.
Bei dem „grauen Vogel“, der den grünenden Zweig im Schnabel hält, handelt es sich nicht um die „weiße Friedenstaube“. Die ist, wie der vorhergehende Quatrain schon aussagte, noch lange nicht in Sicht. Die zweite Verszeile nimmt neuerlich auf die Friedensbemühungen von Kaiser Karl Bezug. Dôle steht für Frankreich, dem das Angebot galt, und die Prinzen aus Parma, in der Nähe der Toskana gelegen, waren die Überbringer der Briefe mit den Friedensvorschlägen.
Der Große ist wohl Zar Nikolaus II., der am 17. Juli 1918, also noch vor Kriegsende ermordet wurde (siehe den Quatrain 5.26, Nr. 21).
18. 1917 Vers 3.5 Riesige Teuerung und Hungersnot
Pres long defaut de deux grands luminaires
Qui surviendra entre l’Avril & Mars
Quel cher et un si grand! Mais deux debonaires
Secourront par terre et mer toutes pars.
Nahe zum langen Fehlen der beiden großen Lichter,
Das zwischen April und März eintreten wird,
Welche Teuerung, und eine so große! Aber zwei Noble
Werden über Land und Meer allen Teilen helfen.
In der Astrologie werden Sonne und Mond auch als die „Lichter“ bezeichnet. Ihr Fehlen bedeutet also eine Sonnen- und Mondfinsternis. Diese Finsternis soll zwischen April und März (somit einen Jahreswechsel einschließend) eintreten und lange andauern. Zur astrologischen Zeitbestimmung des Quatrains sind diese Angaben nicht ausreichend, aber man kann sie nach Berechnung des Quatrains zur Überprüfung heranziehen.
Die errechnete Jahreszahl ist 1917: in diesem Jahr fand am 23. Jänner eine relativ lange partielle Sonnenfinsternis statt (Dauer 1 h 57 m), die sich von Nordafrika über Europa bis Sibirien erstreckte. Am 8. Jänner 1917 fand eine Mondfinsternis statt, die ebenfalls relativ lang dauerte (3 h 45 m im Kernschatten, 1 h 26 m in der Totalität). Beide Finsternisse liegen somit zwischen April (1916) und März (1917).
1917 war der erste Weltkrieg auf seinem Höhepunkt. Ebenso die Hungersnot in Europa. Schon zu Kriegsbeginn 1914 hat die Teuerung[23] rund 30% gegenüber dem Jahr 1899 betragen. Der Krieg führte bald zur Rationierung der Lebensmittel. Im Jänner 1917 wurden etwa in Berlin neuerlich die Mengen gekürzt, im April 1917 wurde die Brotration um 25% gekürzt. Die katastrophale Versorgungslage führte zu Massenstreiks in ganz Deutschland.
Der Schluss des Quatrains bezieht sich auf August 1919: Nach Ende des Krieges organisierte Herbert Hoover im Auftrag des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson (1913-1921) die USA-Hilfe für Europa. Im Februar 1920 organisierten die Quäker Hilfspakete in den USA für Deutschland („American Relief Administration Warehouse“).
19. 1917 Vers 2.1 Britische Offensive an der Westfront
Vers l’Aquitaine insults, Britanniques
Vexes gaz mesmes par grandes incursions
Gelee cet Ambassade, pluies feront terroirs iniques
Forte fera par port Selyn invasions.
Bei Aquitanien britische Angriffe.
Angegriffen (mit) Gas, ebensolche wegen großer Einfälle.
Zu Eis dieser Botschafter, Regenfälle machen die Gebiete ungünstig.
Der Starke wird wegen des islamischen Hafens Invasionen machen.
Die erste Verszeile meint keine britischen Angriffe gegen Frankreich, sondern auf französisches Gebiet, in dem die deutschen Truppen ihre Stellungen ausgebaut haben (Siegfriedstellung).„Vers“ hat laut REN u.a. auch die Bedeutung von „chez“. Am 9. April 1917 begann beiderseits von Arras auf 25 km Breite die Offensive der britischen 1., 3. und 5. Armee mit 30 Infanterie- und drei Kavalleriedivisionen. Nach diesem bisher stärksten Artilleriebeschuss des Krieges waren die vordersten deutschen Stellungen schnell vernichtet und die britische Infanterie konnte etwa 6 km tief in das deutsche Stellungssystem einbrechen.[24]
Die zweite Verszeile bezieht sich auf die ebenso starken Gegenangriffe der Deutschen, sodass die Angriffe der alliierten Streitkräfte Mitte April 1917 zum Stehen kamen und zusammenbrachen.
Seit dem Kriegsjahr 1915 wurde Giftgas von beiden kriegsführenden Parteien eingesetzt, das dem Gegner „entgegen geblasen“ wurde. 1917 kamen die ersten Gasgranaten zum Einsatz.
„Dieser Botschafter“ bezieht sich vermutlich noch auf die vorhergehenden Quatrains, die vom Friedensbotschafter (Prinz Sixtus) handeln. Seine Bemühungen waren vergebens, das Eis symbolisiert wohl die kalte Ablehnung der Gesprächspartner.
Vielmehr kam es zu den erwähnten Schlachten. Nachdem die Frühjahrsoffensive gescheitert war, versuchte der britische Oberbefehlshaber Sir Douglas Haig eine neue im Raum Ypern. An der Südflanke beabsichtigte Field Marshal Haig, den deutschen Frontabschnitt mit Tausenden von Geschützen schwersten Kalibers und einigen hunderttausenden Gasgranaten unter Feuer zu nehmen. Die sogenannte dritte Flandernschlacht war voll entbrannt.
Doch infolge des Dauerregens und der Zerstörung der Entwässerungsgräben versanken die Soldaten im Schlamm, der britische Angriff, ohne Nachschub, blieb im Schlamm stecken und musste Ende Juli 1917 abgebrochen werden.[25]
„In drei Monaten Kampf im Schlamm fallen 245.000 britische Soldaten und rund 200.000 deutsche. Der Geländegewinn der Briten beträgt zehn Kilometer.“[26]
Die letzte Verszeile bezieht sich auf die Angriffe Englands („der Starke“) auf die osmanischen Gebiete auf Sinai und in Palästina („Palästinafeldzug“). El Arish wurde noch im Dezember 1916 von den Briten besetzt, nachdem es von den türkischen Einheiten verlassen worden war. Im Februar 1917 wurde Rafah eingenommen. Das Ende des osmanischen Reiches nahte, davon handelt der nächste Quatrain.
20. 1917 Vers 10.100 Zerfall des Osmanischen Reiches
Le grand empire sera à poeur par Angleterre
Ou le Pempotam des ans plus de trois cens
Grandes copies passeront par mer et terre
Les Lusitains n’en verront contens.
Das große Reich wird in Angst wegen England sein,
Wo der „Pempotam“ seit mehr als 300 Jahren (herrschte).
Große Truppenverbände werden über Meer und Land kommen.
Die Portugiesen werden damit nicht zufrieden sein.
Der Begriff „Pempotam“[27] wird von den Interpreten meist als griechisch-lateinische Zusammensetzung „pan-potens“ mit allmächtig übersetzt, und auf England bezogen.[28] Nach dem gesamten Inhalt des Verses ist der „Pempotam“ jedoch das anfangs genannte „große Reich“. Jenes Reich nämlich das Europa 300 Jahre lang in Angst und Schrecken versetzt hat – das osmanische Reich. Es lässt sich zeigen, dass „Pempotam“ eine raffinierte Umschreibung von „Mahomet“ ist , indem man das von Nostradamus gebrauchte Alphabet heranzieht.[29]
Das große Osmanische Reich, das sich noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Balkan an der Adria und Rumelien am Schwarzen Meer bis über die Halbinsel Sinai am Roten Meer und am Persischen Golf erstreckte, zerfiel vorwiegend durch die Eroberungen Englands während des Ersten Weltkrieges. Vor mehr als 300 Jahren, etwa um 1590, hatte es die größte Ausdehnung erreicht und umfasste ca. 3,5 Millionen km2 (einschließlich der Vasallenstaaten).[30]
Nach der Einnahme von Rafah im Februar 1917 drangen die Engländer trotz heftigen Widerstandes weiter nach Norden vor. Im Dezember 1917 folgte die Schlacht um Jerusalem. Mit der Landung der Briten vom Mittelmeer her konnte am 18. und 19. September 1918 in der entscheidenden Schlacht bei Megiddo ein britischer Sieg erzielt werden. Am 30. September 1918 marschierten arabisch-britische Truppen in Damaskus ein.
Das Osmanische Reich musste am 30. Oktober 1918 dem Waffenstillstand von Mudros zustimmen, der nicht nur eine alliierte Besetzung der bisherigen arabischen Provinzen, sondern auch der Meerengen und großer Teile Anatoliens vorsah.[31] Am 13. November 1918 erfolgte die Einfahrt der alliierten „Großen Flotte“ in den Bosporus.
Lusitanien ist Portugal, das 1916 in den Krieg eingetreten war (siehe Quatrain 6.85, Nr.15). Am 9. April 1918 hatten die portugiesischen Truppen an der Westfront an der Lys (Leie) eine verheerende Niederlage erlitten, bei der sie fast 7.500 Mann durch Verletzung, Tod oder Kriegsgefangenschaft verloren. Vielleicht bezieht sich das Wort „damit“ auf die für die portugiesische Einheit zu spät gekommenen englischen Hilfstruppen, wogegen man in der Türkei jede Menge englische Truppen einschleuste.
21. 1917 Vers 5.26 Revolution in Russland, Sturz des Zaren |
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Gent d’esclavage par l’heur martial Viendra en haut degre, tant levee. Changera prince et naistre un provincial, Passer la mer, copie aux monts se levee. Das Volk der Sklaverei, durch das Glück des Kampfes, Wird zu großer Macht kommen, sehr emporgehoben. Der Fürst wird wechseln und einer der Provinz geboren, Um das Meer zu überqueren, die Armee (wird) sich zur Höhe erheben. |
Zaren-Grab
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Unter dem „Volk der Sklaverei“ ist das russische Volk zu verstehen. Die Leibeigenschaft in Russland wurde, später als in anderen Ländern, erst unter Zar Alexander II. im Jahre 1861 aufgehoben. Doch kamen die Betroffenen dadurch in eine stärkere wirtschaftliche Abhängigkeit. Erst 1917 wurde sie völlig aufgelassen, durch die Erhebung des Proletariats. Am 25. Februar 1917 nach russischem Kalender (gregorianisch 10. März) befiehlt Zar Nikolaus II., nach tagelangen Streiks und Demonstrationen der Bevölkerung wegen der schlechten Lebensmittelversorgung und wegen der vom Zaren angeordneten Vertagung der Sitzungen der Duma, den Einsatz des Militärs. Die Soldaten weigern sich und verbrüdern sich mit den Aufständischen in Petrograd (St. Peterburg).
Diese Revolution führte am 2.jul./ 15.greg. März zur Abdankung des Zaren zu Gunsten seines Bruders Michail, der aber keine Möglichkeiten sah, die Ordnung wieder herzustellen und auf den Thron verzichtete. Die Herrschaft der Romanows war damit zu Ende. Die Herrschaft lag nun beim Vollzugskomitee der Duma.
Die Zarenfamilie wurde zunächst interniert, dann, im Juli 1918 durch die bolschewistische Staatsführung ermordet. Achtzig Jahre danach wurden die wiedergefundenen Gebeine der Ermordeten in der Peter-und-Paul-Kathedrale (Bild) in St. Peterburg beigesetzt.
Im April des Jahres 1917 traf Wladimir Iljitsch Lenin aus der Schweiz kommend in Petrograd ein. Ein bolschewistischer Putsch wurde von der Provisorischen Regierung niedergeschlagen. In der nachfolgenden Oktoberrevolution, die in einem der nächsten Quatrains vorausgesagt wird, wurde von den Bolschewiken unter dem Vorsitz Lenins der Sowjetstaat gegründet.
Lenin, von adliger Herkunft, ist aber meiner Meinung nach nicht der Mann „der Provinz“, sondern Lew Dawidowitsch Bronstein, besser bekannt als Leo Trotzki (1879-1940). Bronstein wurde als fünftes Kind jüdischer Kolonisten im ukrainischen Janowka geboren. Sein Vater Dawid Leontjewitsch Bronstein war Landwirt. Seine Mutter Anna kam aus kleinbürgerlicher Familie.
Trotzki lebte im Jahre 1917 in New York als Journalist. Er kam also über das Meer nach Russland zurück. Im September 1917 wurde er zum Vorsitzenden des Petrograder Sowjets gewählt und organisierte in dieser Funktion die „Kampfverbände der Roten Garde“ und im Jahr darauf als Volkskommissar für das Kriegswesen den Aufbau der Roten Armee.
22. 1917 Vers 2.27 Die Muttergottes-Erscheinung in Fátima |
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Le divin verbe sera du ciel frape Qui pourra proceder ne plus en avant Du reserrant le secret estoupe On marchera là dessus & devant. Das göttliche Wort wird vom Himmel geschlagen, Das nicht länger voranschreiten wird können. Vom Bindenden (wird) das Geheimnis verschlossen. Man wird darüber hinweg und vorbei marschieren. |
Johannes-Paul II. |
Ab 13. Juli 1917 hatten die drei Hirtenkinder Lúcia dos Santos, Jacinta Marto und Francisco Marto in der Cova da Iria bei Fátima (Portugal) mehrere Marienerscheinungen. Dabei erhielten sie drei Geheimnisse mitgeteilt, die sie aber zu dieser Zeit nicht veröffentlichen durften.
1927 soll Lucia in einer Botschaft des Himmels die Erlaubnis zur Offenbarung der ersten beiden Geheimnisse erhalten haben. Diese Niederschrift musste sie aber auf Anweisung ihres Seelsorgers wieder verbrennen. Am 31. August 1941 schrieb Lucia nochmals die Geheimnisse auf und übergab den Text dem Bischof von Leiria. Beide Geheimnisse wurden am 13. Mai 1942 veröffentlicht. Im zweiten Geheimnis hieß es:
„Um sie [AdV: die Sünder] zu retten, will Gott in der Welt die Andacht zu meinem Unbefleckten Herzen begründen. Wenn man tut, was ich euch sage, werden viele Seelen gerettet werden, und es wird Friede sein. Der Krieg wird ein Ende nehmen. Wenn man aber nicht aufhört, Gott zu beleidigen, wird unter dem Pontifikat von Papst Pius XI.[32] ein anderer, schlimmerer beginnen. Wenn ihr eine Nacht von einem unbekannten Licht erhellt seht, dann wisst, dass dies das große Zeichen ist, das Gott euch gibt, dass Er die Welt für ihre Missetaten durch Krieg, Hungersnot, Verfolgungen der Kirche und des Heiligen Vaters bestrafen wird.“
Die Muttergottes verlangte dann die Weihe Russlands an ihr Unbeflecktes Herz.
Lucia schrieb das dritte Geheimnis erst am 3. Januar 1944 auf. Es wurde dem Bischof von Leiria in einem versiegelten Umschlag übergeben. Die Niederschrift der Geheimnisse kommentierte Lucia mit den Worten: „Bewusst werde ich nichts auslassen. Möglicherweise vergesse ich manche Einzelheiten, die aber nicht wichtig sind.“ Am 4. April 1957 kam der Umschlag in das Geheimarchiv des Vatikans. Lucia hatte außen auf den Umschlag geschrieben, dass er nicht vor 1960 geöffnet werden dürfe.Nostradamus verweist im Quatrain darauf, dass das Geheimnis vom „Bindenden“ verschlossen wird. Damit ist die Verwahrung im Vatikan gemeint und die Bindegewalt des Papstes, entsprechend dem Bibeltext (Mt 16,19):„Was du auf Erden bindest, soll auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden löst, soll auch im Himmel gelöst sein.“
Man befolgte nicht den Wunsch und die Warnung der Muttergottes, man „marschierte“ im Krieg darüber hinweg. Erst im Jahre 1984 hat Papst Johannes Paul II. (Bild) in einer öffentlichen Zeremonie die Nationen, „die insbesondere dieser Anvertrauung und Weihe bedürfen…insbesondere Russland“ dem Unbefleckten Herzen Mariens geweiht.[33] Innerhalb eines Jahres danach kam es zur Wende im Osten, der „Perestroika“ (Umgestaltung) und zum Zusammenbruch der kommunistischen Diktaturen des Warschauer Paktes.
Der Inhalt des dritten Geheimnisses wurde erst am 26. Juni 2000 durch Kardinal Joseph Ratzinger und Erzbischof Tarcisio Bertone bekannt gemacht. Darin hieß es unter anderem:
„…ging der Heilige Vater durch eine große Stadt, die halb zerstört war und halb zitternd mit wankendem Schritt, von Schmerz und Sorge gedrückt, betete er für die Seelen der Leichen, denen er auf seinem Weg begegnete. Am Berg angekommen, kniete er zu Füßen des großen Kreuzes nieder. Da wurde er von einer Gruppe von Soldaten getötet, die mit Feuerwaffen und Pfeilen auf ihn schossen. Genauso starben nach und nach die Bischöfe, Priester, Ordensleute und verschiedene weltliche Personen, Männer und Frauen unterschiedlicher Klassen und Positionen.“[34]
Hesemann[35] wirft die interessante Frage auf, wieso ausgerechnet Fátima zur Schicksalsstätte Portugals und der christlichen Welt geworden ist, ein Ort, der den Namen der Lieblingstochter des Propheten Mohammeds trägt. Ein Theologe antwortete darauf: „Nichts kommt vom Himmel, das nicht einen Sinn hätte!“
23. 1917 Vers 5.52 Die Oktoberrevolution in Russland
Un Roi sera qui donra opposite
Là les exiles esleves sur regne
En sang la gent nager de caste Hyppolite
Et telle au long temps soubz seigne.
Es wird einen Herrscher geben, der Widerstand leistet.
Dann (werden) die Exilisten zur Herrschaft erhoben.
Im Blut (wird) das Volk der ärmlichen Klasse schwimmen.
Und so (wird es) für lange Zeit unter dem Zeichen (sein).
Zar Nikolaus II. hatte Widerstand gegen den Vorschlag der Duma geleistet, eine neue Regierung zu bilden, die das Vertrauen der Duma besitzt. In der Februarrevolution war das Zarentum gestürzt worden (siehe Quatrain 5.26, Nr. 21). Die Exilisten Lenin (Schweiz) und Trotzki (USA) kehrten nach Russland zurück und stürzten in der Nacht zum 25. Oktoberjul./7. November 1917greg. (Oktoberrevolution) die Regierung Kerenski und ergriffen die Macht. Über Nacht wurde Russland kommunistisch.
Im Mai 1918 verlor die Sowjetregierung die Kontrolle in Russland. Es kam zum Bürgerkrieg. Der Russische Bürgerkrieg zwischen den kommunistischen Bolschewiki (den „Roten“ bzw. der von Leo Trotzki gegründeten Roten Armee) einerseits und einer heterogenen Gruppe aus Konservativen, Demokraten, gemäßigten Sozialisten, Nationalisten und der Weißen Armee andererseits dauerte bis 1920. Der Krieg wurde erbittert und brutal geführt, insbesondere auch gegen die Zivilbevölkerung („das Volk“); insgesamt 8 Millionen Menschen kamen durch ihn zu Tode.„Die ärmliche Klasse“ bezeichnete die gesellschaftliche Schicht der Besitzlosen, das sog. Proletariat des Marxismus, den Lenin vertrat. Der Konflikt endete mit dem Sieg der Roten Armee über die letzten weißen Truppen auf der Krim im November 1920. Sein Ergebnis zementierte die sowjetische Herrschaft über den Hauptteil des Zarenreichs, das in der Sowjetunion aufging.
Das Zeichen des Kommunismus, der sich bis zum Jahre 1991 in Russland hielt, ist Hammer und Sichel, Symbol für die Arbeiter- und die Bauernschaft.
24. 1917 Vers 9.55 Westfont und Grippepandemie
Viendra en horrible guerre qu’en Occident s’appreste
En l’an suivant la pestilence
Grand si horrible que vieulx, ieunes, beste
En sang. Mercure, Mars, Iupiter, feu en France.
Es wird im schrecklichen Kampf, der sich im Westen anbahnt,
Im folgenden Jahr die Pestilenz kommen.
Groß, so schrecklich, dass Alte, Junge (und) Tier
Im Blut (sein werden). Merkur, Mars, Jupiter, Feuer in Frankreich.
Das Jahr 1917 brachte einen neuen Höhepunkt an der Westfront. Die französische Offensive scheiterte im April und forderte viel Blutzoll. Im sinnlosen Stellungskrieg ziehen sich die Deutschen unter schweren Verlusten im Juni 1917 ein wenig zurück.
„Pestilenz“ meint eine schwere Seuche. Im „folgenden Jahr“, 1918, trat eine Influenza auf, ausgelöst vom hochagressiven Vogelgrippe-Virus,Typ A. Sie wurde aus dem US-Bundesstaat Kansas durch die nach Europa verlegten Soldaten eingeschleppt. Mindestens 25 Millionen Tote, nach neueren Hochrechnungen sogar fast 50 Millionen Menschenleben, forderte die Seuche in den folgenden zwei Jahren – das wäre mehr als das Dreifache der 15 Millionen Weltkriegstoten und vergleichbar nur noch mit der großen Pest von 1348, die 570 Jahre zuvor ein Drittel der Bevölkerung Europas ausgelöscht hatte.[36] Die Aneinanderreihung der drei Planetennamen Merkur, Mars und Jupiter in der letzten Verszeile bedeutet wohl eine Konjunktion dieser Planeten. Im berechneten Jahr, 1917, des Quatrains fand eine ziemlich enge Konjunktion dieser Planeten am 8. Juni statt. Genau zu dieser Zeit wurde durch gewaltige Minensprengungen an der Westfront beim Wytschaetebogen (Flandern) die 3. Bayerische Division vernichtet. Nach den riesigen Menschen- und Materialverlusten zogen sich die Deutschen zurück.
25. 1918 Vers 1.64 Vormarsch der Deutschen gegen Paris |
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Le soleil de nuit penseront avoir veu Quand le demy home pourceau l’on verra Bruict, chants, bataille au ciel et combattre aperceu Et bestes parler brutes à Londres orra. |
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Man wird glauben, die Sonne nachts gesehen zu haben, Wenn man das halbe Mensch-Schwein sehen wird. Gebraus, Schreie, Kampf im Himmel und Kampf bemerkt, Und die Bestien (wird) man brutal in London sprechen hören. |
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An der Westfront eröffnete die deutsche Heeresleitung ab März 1918 mehrere Offensiven, durch die die deutschen Truppen über die Marne bis fünf Tagesmärsche vor Paris kamen. Paris wurde mit schweren Geschützen beschossen. Die deutsche Offensive konnte jedoch durch die Alliierten gestoppt werden. Im Gegenzug kam ein schwerer Rückschlag bei den Kämpfen an der Somme: 16 deutsche Divisionen wurden aufgerieben. Der Kampfwille auf deutscher Seite war gebrochen, die Truppenmoral sank. Ein Sieg schien aussichtslos. Es fehlten Mannschaften und Material, wogegen die Alliierten laufend Zustrom aus Amerika bekamen.
Nachts erleuchteten die Explosionen das Terrain hell, und die Soldaten mit ihren Gasmasken schienen halb Mensch, halb Schwein zu sein.[37] Nostradamus hörte auch in seinen Visionen die Schreie der Menschen und das Getöse der Kampfmaschinen. |
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26. 1918 Vers 4.12 Gegenangriffe der Alliierten |
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Plus à grand camp deroute, mis en fuite, Sera gaire en outre plus pourchasser. Par ost recamper legion reduicte. Puis dehors de la Gaule du tout sera chasse. |
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Im großen Heerlager (ist man) sehr verwirrt, in die Flucht geschlagen, Wird es kaum darüber hinaus verfolgt werden. Während sich das Heer neu sammelt, wird die Legion zurückgeführt. Dann wird es völlig aus Frankreich verjagt werden. |
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Am 18. Juli 1918 gingen die alliierten Streitkräfte zum Gegenangriff über. Das erste Angriffsgebiet lag im französischen Heeresabschnitt bei Villers-Cotterêts. Nur unter großen Verlusten gelang es den Deutschen, ihre Truppen hinter die Aisne zurückzunehmen und in Verteidigungsstellung zu bringen. Der alliierte Oberste Kriegsrat hatte aber noch keine große Offensive vor („den Feind darüber hinaus zu verfolgen“), sondern wollte den Gegner erst noch durch viele begrenzte Angriffe schwächen. Durch das relativ langsame Vorrücken der alliierten Armeen konnte sich das deutsche Heer immer wieder neu sammeln und Verteidigungslinien aufbauen (legion reduicte). Doch schließlich wurde es gänzlich von Frankreichs Boden vertrieben. |
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27. 1918 Vers 3.18 Verlustreicher Rückzug der Deutschen |
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Apres la pluie laict asses par longuette En plusieurs lieux, Reims de ciel touche. Helas, quels meurtres de sang pres d’eux s’appreste! N’oseront peres et filz, les Rois aprocher. |
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Nach dem Regen Milch, genügend lang, An mehreren Stellen, Reims vom Himmel getroffen. Oh, welch blutiges Morden nähert sich dort bei ihnen. Väter und Söhne, Herrscher werden es nicht wagen, sich zu nähern. |
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Der Regen erinnert an den Quatrain 2.1 (Nr.19). Der Begriff „Milch“ ist schon schwieriger zu interpretieren. Ich denke, was Nostradamus sah, war eine künstliche Nebelwand, wie sie im Krieg zur Verschleierung der Angriffe der Panzertanks verwendet wurde. Auf mehreren Kilometer Frontlänge rollten die Tanks unter diesem Sichtschutz dahin, dicht gefolgt von den Sturmtruppen der Infanterie. Bei Reims misslang Mitte Juli 1918 der große deutsche Angriff, dies war der Beginn des Zusammenbruchs im Westen. Der Quatrain schildert, so wie der vorhergehende, neuerlich die militärische Situation an der Westfront im Jahre 1918. Am 8. August erfolgte der nächste alliierte Vorstoß an der Somme im britischen Heeresabschnitt bei Albert und Montdidier. In der obersten Heeresleitung bezeichnete General Ludendorff diesen Tag, an dem 16 deutsche Divisionen aufgerieben wurden, als „schwarzen Tag“ des Heeres.[39] |
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28. 1918 Vers 4.46 Zusammenbruch der Westfront |
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À fait bien defendu par excellence Toy garde Tours de tant proche ruine Et Londres & Nantes par Reims fera defense Ceste ne passe outre au temps aux bruines. |
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Völlig richtig verteidigt durch die Exzellenz. Hüte dich, Tours, vor dem nahen Untergang, Und London und Nantes, bei Reims wird man die Verteidigung machen. Dies wird nicht über die Zeit der Nieselregen dauern. |
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Und nochmals beschreibt Nostradamus den Zusammenbruch der Westfront. Diese wird „völlig richtig“ von der „Exzellenz“, Marschall Ferdinand Foch (1851-1929), herbeigeführt. Foch erhielt 1918 das Kommando über die gesamte Westfront. Er koordinierte die Angriffe der Verbündeten bei den Offensiven dieses Jahres, die den Krieg beendeten. Dennoch warnt Nostradamus Frankreich (pars pro toto Tours), auf der Hut zu sein. Die Front lag nur rund 110 Kilometer von Paris entfernt. London und Nantes meinen ebenso England und Frankreich, also die verbündeten Armeen. Neuerlich nennt Nostradamus Reims, wo der deutsche Angriff scheiterte. Bis zum Herbst, August und September 1918, gelang den Alliierten, die deutschen Truppen zurückzudrängen. Ende September schlug die deutsche Militärführung ihrer Regierung vor, Waffenstillstandverhandlungen einzuleiten. Nachdem die Front bereits zusammengebrochen war und die Alliierten weiter auf dem Vormarsch waren, wurde der Waffenstillstandsvertrag am 11. November 1918 unterzeichnet. Der furchtbare Krieg hatte endlich ein Ende. Die Kämpfe hatten somit die Herbstzeit mit ihren Nieselregen nicht überdauert.Nach den vielen Quatrains, welche die Westfront betrafen, die der Franzose Nostradamus naturgemäß mehr als andere Kriegsereignisse schildern wollte, schreibt er im nächsten Vers über seine Vision an einer anderen Front. |
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29. 1918 Vers 2.33 Die italienische Front |
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Par le torrent qui descent de Verone Par ce que guidera fait au Po son entree Naufraige, ne moins un grand en Garonne Et si ceux de Gennes marcheront vers leur contree. |
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Durch den Wildbach, der bei Verona herabstürzt, Durch das, was er zuführen wird, kommt es bei der Po-Mündung Zum Untergang, ein nicht weniger großer an der Garonne. Und zwar, wenn die von Genua in ihr Gebiet marschieren. |
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Der Wildbach, der bei Verona herabstürzt, ist die Etsch (ital. Adige). Sie entspringt in den Ötztaler Alpen auf dem Sattel des Reschenscheideck (1.525 m) in Südtirol, welcher ihr Stromgebiet von dem des Inns scheidet. Der Unterlauf der Etsch ist mit dem Mündungsgebiet des Po verbunden. Die Garonne ist ein Fluss in Südwest-Frankreich. Sie grenzte in der Antike Aquitanien vom übrigen Gallien ab und bildete die Nordgrenze der historischen Landschaft Gascogne. Im Jahre 1918 kam es an beiden Flüssen zu großen Überschwemmungen (Untergang des Gebietes). An der Garonne im Mai und an der Etsch im Oktober dieses Jahres.[40] Im Unterlauf der Etsch führen einige Verästelungen in das Po-Delta und vereinigen sich dort mit dem Po. Umso mehr bei Hochwasser, wie dies 1918 der Fall war.Soweit die „geographische“ Interpretation dieser Verszeilen. Die vierte Verszeile legt jedoch auch eine „politische“ Auslegung nahe: Italien war 1915 auf Seiten der Entente in den Krieg eingetreten (vergl. Quatrain 5.48, Nr.13). Der „Untergang“, der sich im Jahre 1918 im Gebiet der Etsch abspielte, war jener der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, die hier von der italienischen Armee, unterstützt durch englische Einheiten, entscheidend geschlagen wurde. Auch das durch intensive Regenfälle eingetretene Hochwasser spielte dabei eine Rolle. Der Heeresbericht vom 24. Juni 1918 besagt:[41] „Die durch Hochwasser und Witterungsunbill entstandene Lage veranlaßte uns, den Montello und einige Abschnitte anderer auf dem rechten Piave-Ufer erkämpften Stellungen zu räumen.“ Auf Grund dieses Rückzuges konnten „die von Genua“, die Italiener, in ihr Gebiet Friaul, das sie 1915 verloren hatten, zurückkehren. |
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30. 1919 Vers 3.67 Gründung der Deutschen Arbeiter-Partei |
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Une nouvelle secte de philosophes Mesprisant mort, honneurs, or & richesses. Ne seront des monts Germains limitrophes À les auront ensuivre apui et presse. |
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Eine neue Sekte von Philosophen (wird kommen), Verachtend Tod, Ehren, Gold und Reichtümer. Die germanischen Berge werden keine Grenzen für sie bilden, Um zu folgen, werden sie Stützen und Druckmittel haben. |
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Am 5. Januar 1919 wurde in München durch den Werkzeugschlosser Anton Drexler und den Sportjournalisten Karl Harrer die Deutsche Arbeiter-Partei (DAP) gegründet. Adolf Hitler kam erstmals am 12. September 1919 in Kontakt mit der DAP. Wenige Tage später trat er der Partei bei und erlangte in ihr sehr schnell die Führerschaft. Entgegen der bisher eher sektiererischen Ausrichtung der Splitterpartei setzte Hitler auf eine Aktivierung der Volksmassen und trat entsprechend als Redner in Erscheinung. Für den 24. Februar 1920 setzte Hitler gegen die Bedenken der Parteiführung die erste „Massenversammlung“ der DAP unter dem Motto „Was uns Not tut!“ an. Es nahmen 2000 Menschen daran teil. Erstmals schützten junge Parteimitglieder den Saal vor Störungen. Aus diesem Saalschutz sollte schon wenig später die sogenannte Sturmabteilung (SA) hervorgehen. Die Partei wurde ebenfalls umbenannt, in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP).[42] In den beiden letzten Verszeilen sieht Nostradamus weit voraus. Die Ausdehnung des Deutschen Reiches zur Zeit des Nationalsozialismus (NS) und die Zwangsmaßnahmen, mit denen der NS seine Ziele durchsetzte. Dafür gibt es noch spezielle Quatrains in den betreffenden Jahren. |
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31. 1919 Vers 2.36 Umsturz im Habsburgerreich |
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Les lettres du grand prophete seront prinses. Entre du tyran mains les deviendront. Second Roy fraudera, seront ses entreprinses, Mais bientost ses rapineus troubleront. Die Schriften des großen Propheten werden beschlagnahmt. Sie gelangen in die Hände des Tyrannen. Der Zweite wird den König betrügen, seine Unternehmungen werden dazu dienen, Aber bald werden seine Raubzüge außer Kontrolle geraten. |
Dr. Karl Renner |
Von den meisten Interpreten wird dieser Quatrain auf die eigenen Schriften von Nostradamus bezogen. Doch dieser hätte sich niemals als „großer Prophet“ bezeichnet. Im Gegenteil, er schreibt im Brief an seinen Sohn César:
„Encores mon filz que i’aye inseré le nom de prophète, ie ne me veux atribuer tiltre de si haulte sublimité.“
Obwohl ich, mein Sohn, die Bezeichnung Prophet eingefügt habe, will ich mir nicht einen Titel so hoher Erhabenheit beimessen.Ich bin der Ansicht, der große Prophet ist Johannes der Täufer. Dieser wird in den christlichen Kirchen als Heiliger verehrt und gilt als letzter und größter Prophet. Selbst die Mohammedaner achten ihn als großen Propheten. In der Bibel (Lk 1,76) heißt es im Zusammenhang mit der Geburt von Johannes: „Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen, denn du wirst dem Herrn vorangehen…“ Johannes wird als Wegbereiter Jesu angesehen. Er soll seine Erziehung teilweise durch die Essener erhalten haben. Die historische Gestalt von Johannes dem Täufer ist durch den Historiker Josephus Flavius (37-100) belegt.
Hier möchte ich zunächst die Feststellung von Hans Bernd Altinger in seinem Buch „Johannes der Täufer“ zitieren:[43]
„Teile der äußeren Essenerlehre sind in aramäischen Schriften im Vatikan verwahrt. Andere Texte wiederum sind in slawischer Sprache abgefasst und befanden sich im Besitz der österreichischen Habsburger… In einem persönlichen Gespräch bestätigte mir Otto von Habsburg diesen Sachverhalt. Mit der Absetzung der Habsburger-Monarchie am Ende des 1. Weltkrieges wurden diese wertvollen Dokumente vom österreichischen Staat beschlagnahmt und teilweise verkauft.“Der weitere Inhalt des Quatrains bezieht sich auf die Auflösung des Habsburgerreiches. Daher erscheint es naheliegend auch die ersten Verszeilen in diesem Kontext zu sehen. Die Schriften von oder über Johannes dem Täufer gelangten der obigen Feststellung zufolge im Jahre 1918, nach dem „Verzicht“
[44]Kaiser Karls „auf jeden Anteil an den Staatsgeschäften“ (Manifest unterzeichnet für Deutschösterreich am 11., für Ungarn am 13. November, Bild), in die Hände der Führung des eben gebildeten Staates Deutschösterreich. Wen sieht nun Nostradamus als „Tyrannen“ an?
Hierzu kann man verschiedene Überlegungen anstellen. Nostradamus war seiner Grundeinstellung nach, wie seine Centurien zeigen, stets dem rechtmäßigen Herrscher nahe stehend. In Österreich war dies bis 11. November 1918 immer noch Kaiser Karl. Doch bereits früher, am 30. Oktober 1918, hatte sich die Staatsregierung Renner I gebildet,[45] wobei der Kaiser nicht eingebunden wurde. In den Tagen darauf übernahm diese deutschösterreichische Staatsregierung die Agenden des Ministeriums Lammasch, der letzten kaiserlichen Regierung, die von Karl I. formal erst am 11. November 1918, dem Tag seines Regierungsverzichts, enthoben wurde.
Kaiser Karl hat diese Phase der politischen Entwicklung stets als „Revolution“ bezeichnet. In seinen Erinnerungen schreibt er, dass ihm die Minister, die seine Abdankung verlangten, erklärten, sollte „das Manifest nicht bis zwölf Uhr mittags [AdV: am 11. November 1918] erscheinen können, 200.000 Wiener Arbeiter die Arbeit niederlegen und die Ausrufung der Republik in Schönbrunn mit Gewalt erzwingen würden.“
Kaiser Karl unterschrieb, um Blutvergießen zu vermeiden und um eine eventuelle Restauration nicht unmöglich zu machen, das Manifest, bezeichnete es aber später als „ungültig, da es erzwungen ist“.[46]
Die Arbeiterschaft, das Proletariat ist also der Tyrann – ähnlich wie wir es später in der zweiten Vershälfte erkennen werden.
Staatskanzler Renner (Bild, 1870-1950), ein Sozialdemokrat und Befürworter des von ihm 1918/19 erfolglos betriebenen „Anschlusses“ Österreichs an das Deutsche Reich, hatte wesentlichen Anteil an der Staatswerdung von Deutschösterreich und am Habsburgergesetz, das die Landesverweisung und die Übernahme des Vermögens des Hauses Habsburg-Lothringen zum Gegenstand hatte. Das Habsburgergesetz wurde am 3. April 1919 beschlossen. Ich denke, darauf beziehen sich die ersten beiden Verszeilen. Die prophetische Schrift ist nur ein Substitut, ein kleiner Teil des Eigentums, das von Habsburg an den österreichischen Staat überging.Der Quatrain spricht noch von einem „Zweiten“, der/das seinen König hintergeht. Hierzu muss man die politische Entwicklung in Ungarn, dem „zweiten“ Reich der Doppelmonarchie näher betrachten.
Unter Béla Kun (1886-1938) wurde am 21. März 1919 die Ungarische Räterepublik ausgerufen, die bis zum 1. August 1919 bestand. Nach der Oktoberrevolution 1917, als die Bolschewiki in Russland die Macht übernahmen, war dies weltweit die zweite kommunistisch ausgerichtete Regierung.
Am 25. Juni 1919 verkündete Kuns Regierung eine „Diktatur des Proletariats“, worauf Banken, Großindustrie, Mietshäuser und Betriebe mit mehr als zwanzig Angestellten verstaatlicht wurden. Grundbesitz über 100 Joch wurde enteignet und in landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften organisiert. Etwa 590 Personen wurden von Revolutionstribunalen hingerichtet.
Im August 1919 stürzte Miklós Horthy die Regierung Kun und führte die Monarchie wieder ein, eine Monarchie ohne König, denn eine Rückkehr Karl IV. aus dem schweizerischen Exil war nicht sofort möglich. Horthy wurde von der ungarischen Nationalversammlung am 1. März 1920 als Reichsverweser zum provisorischen Staatsoberhaupt gewählt. Horthy war bestrebt, vor allem die Bewahrung der Privilegien des Adels und dessen führende Rolle im Staatswesen zu erhalten. Im Bewusstsein der militärischen Schwäche seines Landes, aber auch unter realer Einschätzung der antihabsburgischen Stimmung in weiten Kreisen der Bevölkerung, verhinderte Horthy 1921 zwei Restaurationsversuche von König Karl IV. Dadurch, meint der Quatrain, hat Horty seinen König hintergangen.
Durch Hortys Außenpolitik kamen mit Unterstützung von NS-Deutschland 1938 Teile der Slowakei und 1940 ein Teil Siebenbürgens an Ungarn („Raubzüge“). Im Jahre 1944 wurde Horty gestürzt.
32. 1919 Vers 6.94 Das Friedensdiktat in Paris |
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Ire sera un Roy pour “sedifragues” Quant les interdictz seront clef de harnois à guerre Tainte aux sucres la poison par graves Morts par eaux meurtris disant: serre, serre. Ein Herrscher wird wegen der drückenden Garantien erzürnt sein. Wenn die Verbote die Sperre der Rüstung betreffen. Gefärbt im Zucker das Gift durch Erschwernisse Die Toten im Wasser gestorben sagend: gesperrt, gesperrt. |
Georges Clémenceau |
Der Erste Weltkrieg fand durch mehrere Friedensverträge, die in Orten rund um Paris in den Jahren 1919 und 1920 unterzeichnet wurden, sein Ende.
- Vertrag von Versailles mit dem Deutschen Reich, unterzeichnet am 28. Juni 1919
- Vertrag von Saint-Germain-en-Laye mit Deutschösterreich, unterzeichnet am 10. September 1919
- Vertrag von Neuilly-sur-Seine mit Bulgarien, unterzeichnet am 27. November 1919
- Vertrag von Trianon mit Ungarn, unterzeichnet am 4. Juni 1920
- Vertrag von Sèvres mit dem Osmanischen Reich, unterzeichnet am 10. August 1920
Die Friedensverhandlungen wurden ausschließlich unter den Siegermächten geführt. Am 7. Mai wurde der deutschen Delegation vom französischen Ministerpräsidenten Georges Clémenceau der fertige Vertragstext zur Annahme binnen 14 Tagen übergeben, ansonsten der Krieg weitergehe. Ebenso ultimativ wurde der österreichischen Delegation ihr Vertragstext übergeben. Die Presse und viele Politiker und Militärs sahen im Vertrag das Vorspiel zu neuem Rassenhass und einem neuen Krieg.
Der Vertrag von Versailles wies dem Deutschen Reich die alleinige Kriegsschuld zu. Die Alliierten nahmen sich, was sie wollten. Clémenceau drückte es bei Vertragsübergabe so aus:
„Wir sind einmütig entschlossen, sämtliche zu Gebote stehenden Mittel anzuwenden, um jede uns geschuldete berechtigte Genugtuung zu erhalten.“[47]
Unter den vielen Bestimmungen waren auch: der Verlust aller Kolonien, Abtretung von Elsaß-Lothringen, Verbot der allgemeinen Wehrpflicht, Begrenzung der Wehrstärke, Verbot schwerer Waffen, Verbot jedweder Maßnahme zur Vorbereitung eines Krieges, Lieferung von Wirtschaftgütern, Auslieferung Kaiser Wilhelms und anderer „Kriegsverbrecher“, Reparationszahlungen, die noch zu beziffern waren.
Kaiser Wilhelm II., der sich zu dieser Zeit in Spa (Belgien) im Hauptquartier der Obersten Heeresleitung befand, war bereits im Jahr zuvor, im Zuge der sogenannten Novemberrevolution, „abgedankt worden“. Die politischen Kräfte forderten, nach revolutionären Aufständen einen totalen Zusammenbruch des Reiches befürchtend, von Wilhelm die Abdankung, die er zunächst ablehnte, später nur auf die Kaiserwürde, nicht auf die Königswürde von Preußen beziehen wollte. Inzwischen hatte man in Berlin gehandelt.
Der liberal eingestellte Reichskanzler Prinz Max von Baden (1867-1929) gab, ohne die Entscheidung des Kaisers abzuwarten, am 9. November 1918 dessen Rücktritt als Kaiser und König bekannt. Daraufhin wurde „die freie sozialistische Republik Deutschland“ ausgerufen und der „Rat der Volksbeauftragten“ übernahm unter Ausschaltung des Reichstages die Macht.
Zurück zum Quatrain: Das Wort sedifragues hat die bisherigen Interpreten zu abenteuerlichen „Übersetzungen“ angeregt. Es ist jedoch einfach ein Anagramm für „graves fides“,[48] was übersetzt „schwere, drückende Garantien“ bedeutet. Als der nunmehr abgesetzte Kaiser Wilhelm in seinem Exil in den Niederlanden die „Friedensbedingungen“ von Versailles erfuhr, war er natürlich ebenso erzürnt wie die deutsche Regierung. Vor allem die willkürliche Zuweisung der alleinigen Kriegsschuld an Deutschland versuchte er, genauso wie die Reichsregierung, zu widerlegen, indem er seine „Vergleichenden Geschichtstabellen“ veröffentlichte, aus denen der „wahre, geschichtliche Tatbestand hervorgehe“.[49] Die Kriegsschuldfrage beschäftigte Politiker und Historiker noch sehr lange.
Das Verbot der Kriegsrüstung hängt mit dieser Schuldfrage eng zusammen. Die unerhört schweren Bedingungen („Erschwernisse“), die das Friedensdiktat enthielt („gefärbt im Zucker“) waren die Wegbereiter für anhaltenden Hass und führten schließlich in den Zweiten Weltkrieg.
Selbst der französische Marschall Foch meinte in prophetischer Weitsicht zum Vertragsabschluss: „Das ist kein Frieden. Das ist ein zwanzigjähriger Waffenstillstand.“[50]
Die letzte Zeile des Quatrains bezieht sich auf die Selbstversenkung der deutschen Flotte (die auf Grund des Waffenstillstandes in Scapa Flow, Orkney Inseln, interniert war) am 21. Juni 1919, wobei es durch die englische Beschießung einige Tote gab. Die Versenkung der Schiffe war ein Bruch der Waffenstillstandsbedingungen, die es verboten, militärische Ausrüstung zu zerstören. Der Befehlshaber, Konteradmiral Ludwig von Reuter, wurde deswegen des Vertragsbruches beschuldigt und mit seinen Seeleuten in Kriegsgefangenschaft genommen. 1.773 Offiziere und Mannschaften kehrten erst am 31. Januar 1920 nach Deutschland zurück. Man kann das doppelte serré, serré auf diese Gefangenen, aber auch auf die „weggesperrten“, versenkten Schiffe beziehen, die dem Zugriff der Engländer entzogen blieben.
Anmerkungen
[12] Die Österreichisch-Ungarische Monarchie (oft auch Doppelmonarchie beeichnet) bestand von 1867 bis 1918. Sie war der europäische Gesamtstaat des
Habsburgerreiches.
[13] http://srdjan-milena.npage.at/balkankriege_76979844.html
[14] Detail aus dem „Großen Atlas zur Weltgeschgichte“, Westermann 1985.
[15] Das Wort „sans“ ergab sich bei der Berechnung des Verses als notwendige
Korrektur.
[16] http://www.westfront.de/ludendorff/luettich.htm
[17] Etwa von Centurio (1953) oder Allgeier (1992)
[18] Pfändler (1997)
[19] http://www.stahlgewitter.com/15_05_23.htm
[20] http://de.wikipedia.org/wiki/T._E._Lawrence
[21] Grundlage siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Sykes-Picot-Abkommen
[22]http://www.wegedererinnerung-nordfrankreich.com/die-hintergruende-verstehen/nationen-im krieg/die-portugiesen-im-ersten-weltkrieg.html
[23] Das Wort „cher“ (mask. Substantiv) bedeutet laut NIC soviel wie Teuerung.
[24] J. Piekalkiewicz, Der Erste Weltkrieg, S 464
[25] J. Piekalkiewicz, Der Erste Weltkrieg, S 470-474
[26] Chronik des 20. Jahrhunderts, S 215
[27] Kommt u.a. gleichlautend im Brief an König Heinrich vor und betrifft dort das
Jahr 1918: „approchera de maison ce que paravant estoit & est grande cité
comprenant le Pempotam“
[28] Erstmals bei Le Pelletier, „Les oracles de Michel Nostradamus“ (1867)
[29] Dies wird im Anhang dieses Bandes abgeleitet.
[30] J. Matuz, Das Osmanische Reich, S164
[31] http://de.wikipedia.org/wiki/Pal%C3%A4stinafeldzug
[32] Pius XI. war Papst von 1922 bis 1939.
[33] M. Hesemann, Das Fatima-Geheimnis, S 167ff
[34] M. Hesemann, Das Fatima-Geheimnis, S 307
[35] M. Hesemann, Das Fatima-Geheimnis, S 33ff
[36] http://www.spiegel.de/einestages/grippe-katastrophe-von-1918-19-a-948269.html
[37] Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Atemschutzmaske
[38] Chronik des 20. Jahrhunderts, S 222
[39] J. Piekalkiewicz, Der Erste Weltkrieg, S 546
[40] http://perso.orange.fr/mariefb/villancetres/garonne/garonne.htm
[41] http://www.stahlgewitter.com/18_06_24.htm
[42] http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Arbeiterpartei
[43] H.B.Altinger, Johannes der Täufer, S 37
[44] Karl hat weder als Kaiser in Österreich, noch als König in Ungarn abgedankt.
[45] Die Regierung Renner I herrschte vom 30. Oktober 1918 bis 15. März 1919
[46] Erich Feigl, Kaiser Karl, Persönliche Aufzeichnungen, S 256ff
[47] Chronik des 20. Jahrhunderts, S 249
[48] Früher wurde für v im Wortinneren u geschrieben. Dies ist bei allen Quatrains zu beachten.
[49] Hans Rall, Wilhelm II., eine Biographie, S 348
[50] http://de.wikipedia.org/wiki/Friedensvertrag_von_Versailles